Frauenrechte im Fokus: Vatikan betont Gleichberechtigung

Bei der 69. Jahrestagung der UN-Kommission für die Rechtsstellung der Frau hat die vatikanische Untersekretärin Gabriella Gambino mehr Bildungschancen und eine stärkere Unterstützung für Frauen und Mütter gefordert

Quelle
CSW69/Peking+30 Offizielle Treffen | UN Women – Hauptsitz

Mario Galgano – Vatikanstadt

“Vor dreißig Jahren fand in Peking die Vierte Weltfrauenkonferenz unter dem Motto Einsatz für ‘Gleichberechtigung, Entwicklung und Frieden statt.'” Mit diesen Worten hat Gabriella Gambino, Untersekretärin des vatikanischen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, ihre Erklärung bei der 69. Jahrestagung der UN-Kommission für die Rechtsstellung der Frau (CSW) eröffnet. Die Konferenz, die vom 10. bis 21. März 2025 in New York stattfindet, widmet sich der Überprüfung der Erklärung und Aktionsplattform von Peking, die vor drei Jahrzehnten verabschiedet wurde.

Bildung als Schlüssel zur Gleichberechtigung

Gambino betonte, dass echte Gleichberechtigung nicht nur auf der Anerkennung der Würde von Frauen beruhe, sondern auch auf der Schaffung gleicher Chancen. Dabei sei Bildung von zentraler Bedeutung: “Sie ist ein wesentliches Instrument zur Erreichung der Ziele Gleichheit, Entwicklung und Frieden.” Nur in einem Umfeld, in dem Frauen und Männer, Mädchen und Jungen gleich behandelt und ermutigt werden, ihr Potenzial zu entfalten, könne eine gerechte Gesellschaft entstehen.

Eng damit verbunden sei die Bekämpfung der Armut, die Frauen besonders hart treffe. “Es kann weder Entwicklung noch Frieden geben, wenn die Würde der Frauen durch Armut untergraben wird”, so Gambino.

Stärkung der Familie und Anerkennung der Mutterschaft

Ein zentrales Anliegen der vatikanischen Vertreterin war die Rolle der Familie. Sie erinnerte an die Vereinbarung von 1995: “Frauen spielen in der Familie, der grundlegenden Einheit der Gesellschaft, eine entscheidende Rolle und sollten als solche gestärkt werden.” In den vergangenen drei Jahrzehnten sei jedoch die Bedeutung der Familie oft missachtet worden. Die Mutterschaft werde zunehmend als Hindernis für Frauen betrachtet, anstatt ihre gesellschaftliche Bedeutung anzuerkennen und sie besser zu unterstützen.

Gambino forderte gezielte politische Maßnahmen und einen kulturellen Wandel, um Frauen dabei zu helfen, Familie und Beruf zu vereinbaren, ohne dass sie vor die Wahl zwischen beiden gestellt würden. Dabei kritisierte sie auch den mangelnden Schutz des grundlegendsten Menschenrechts, des Rechts auf Leben.

Papst Franziskus: Frauen als Motor für eine gerechtere Welt

Trotz der Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte gebe es laut Gambino noch viel zu tun. Sie zitierte Papst Franziskus, der betont hatte: “Wenn Frauen volle Chancengleichheit genießen könnten, könnten sie wesentlich zum notwendigen Wandel hin zu einer Welt des Friedens, der Inklusion, der Solidarität und der ganzheitlichen Nachhaltigkeit beitragen.”

vatican news, 14. März 2025

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