D: Zentralrat der Muslime fordert konsequentes Vorgehen
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat anlässlich des Internationalen Tags gegen antimuslimischen Rassismus auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen, Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus entschlossen zu bekämpfen
Quelle
Botschaft des UN-Generalsekretärs zum Internationalen Tag zur Bekämpfung der Islamfeindlichkeit – Vereinte Nationen – Regionales Informationszentrum für Westeuropa
Der Generalsekretär: Botschaft zum Internationalen Tag zur Bekämpfung der Islamfeindlichkeit
“Die zunehmende Zahl islamfeindlicher Angriffe, Hassreden und Diskriminierungen zeigt, dass wir handeln müssen”, erklärte ZMD-Vorsitzender Abdassamad El Yazidi am Samstag in Köln.
In seiner Rede erinnerte El Yazidi an den rechtsterroristischen Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch vor sechs Jahren, bei dem 51 Menschen ermordet wurden. “Dieses Massaker war kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines weltweit zunehmenden antimuslimischen Rassismus”, betonte er. Daher bedürfe es entschiedenem Vorgehen gegen die Verbreitung von Hass und Vorurteilen.
Die Zahlen aus Deutschland zeichnen ein besorgniserregendes Bild: 2023 wurden 1.464 islamfeindliche Straftaten registriert, darunter 70 Angriffe auf Moscheen – ein Anstieg um über 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem dokumentierte die Organisation Claim 1.926 Fälle antimuslimischer Diskriminierung – mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2022. Besonders betroffen seien muslimische Frauen mit Kopftuch, die überproportional häufig Anfeindungen ausgesetzt seien, so El Yazidi.
Zunehmend gesellschaftliche Akzeptanz
Auch Studien wie die Leipziger Autoritarismus-Studie 2024 und die FES-Mitte-Studie 2023 zeigten, dass rassistische und islamfeindliche Einstellungen zunehmend gesellschaftliche Akzeptanz finden. Diese Entwicklungen verdeutlichten die Notwendigkeit entschiedener Maßnahmen.
Der ZMD fordert die Einsetzung eines Beauftragten für muslimisches Leben und gegen antimuslimischen Rassismus. Dieser solle strukturellen Rassismus und Islamfeindlichkeit sichtbar machen, Maßnahmen koordinieren und das Thema stärker politisch verankern. Zudem verlangt der Zentralrat einen besseren Schutz von Moscheen und muslimischen Einrichtungen, um Angriffe zu verhindern.
El Yazidi betonte außerdem die Bedeutung eines klaren Bekenntnisses gegen antimuslimischen Rassismus seitens aller demokratischen Akteure. Auch eine faire und differenzierte Berichterstattung sei notwendig, um Vorurteile abzubauen und nicht zu verstärken. “Es ist an der Zeit, Solidarität zu zeigen und gemeinsam für eine offene und gerechte Gesellschaft einzutreten”, erklärte der ZMD-Vorsitzende abschließend.
kna – mg, 15. März 2025
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