DR Kongo: Waffenstillstand in Goma – Angst bleibt
Die Stadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo bleibt ein Krisenherd. Am 27. Januar haben Rebellen der Gruppe M23 die Stadt eingenommen. Obwohl am 3. Februar eine Waffenruhe verkündet wurde, bleibt die Angst in der Bevölkerung bestehen. Die Lage ist dramatisch für Schulen, Krankenhäuser und die zahlreichen Binnenvertriebenen. Die katholische Kirche setzt sich für eine friedliche Lösung ein
Quelle
Kardinal Ambongo: Situation um Goma verschlechtert sich täglich – Vatican News
Conférence de Mgr Willy Ngumbi Ngengele
Isidor Bakanja – Wikipedia
Goma
“Die Stadt ist ruhig, aber die Menschen haben noch Angst, das Haus zu verlassen, weil die Sicherheit nicht vollständig gewährleistet ist”, berichtet Willy Ngumbi Ngengele, Bischof von Goma, der Nachrichtenagentur Fides. Die Rebellenbewegung M23 hatte die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu am 27. Januar eingenommen. Seitdem ist das Leben für die Bevölkerung von Unsicherheit geprägt.
Besonders dramatisch sei die Lage im Bildungs- und Gesundheitswesen. “Die Schulen sind größtenteils noch geschlossen, weil viele Gebäude durch die Kämpfe beschädigt oder zerstört wurden”, erklärt Bischof Ngengele. Noch gravierender ist die Situation in den Krankenhäusern: Sie müssen eine große Zahl von Verletzten versorgen, leiden jedoch unter einem akuten Mangel an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung.
Hinzu kommt, dass die Kommunikationsinfrastruktur schwer beschädigt wurde. “Die Internetverbindungen bleiben schwierig, die Menschen improvisieren mit Notlösungen, um in Kontakt mit der Außenwelt zu bleiben”, so der Bischof.
Eine Million Binnenvertriebene
Vor der Eskalation lebte in Goma etwa eine Million Binnenvertriebene aus den Kampfgebieten in Nord-Kivu. Doch nach der Eroberung der Stadt hat sich ihre Situation weiter verschlechtert. “Die Flüchtlingslager wurden geschlossen. Wer noch ein Zuhause hat, kehrt in sein Heimatdorf zurück. Wer das nicht kann, bleibt unter prekären Bedingungen in Goma”, berichtet Bischof Ngengele.
Am 3. Februar erklärte die M23 “aus humanitären Gründen” einen Waffenstillstand, der am folgenden Tag in Kraft trat. “Derzeit hält die Waffenruhe, aber die Menschen haben noch Angst, sich außerhalb ihrer Häuser zu bewegen”, so der Bischof weiter.
Unterdessen setzt sich die katholische Kirche für eine friedliche Lösung des Konflikts ein. Eine Delegation der Nationalen Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) wurde am 3. Februar in Kinshasa von Präsident Félix Tshisekedi empfangen. Im Gespräch präsentierten die Vertreter der Kirche ein Versöhnungsprojekt, das CENCO gemeinsam mit der Kirche Christi im Kongo (Église du Christ au Congo, ECC) erarbeitet hat.
“Die beiden Kirchen haben die Initiative ergriffen, ein Projekt zur Überwindung der Krise zu erarbeiten, das wir heute dem Staatsoberhaupt vorgelegt haben. Er hat es mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen, sehr geschätzt und uns ermutigt. Es ist ein lobenswertes Projekt”, erklärte Donatien Nshole, Sprecher der CENCO, nach der mehr als einstündigen Audienz.
fides – mg, 5. Februar 2025
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Themen
Schreibe einen Kommentar