Christen im Heiligen Land blicken in den Abgrund

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., hat die Befürchtung geäußert, dass die Zahl der Christen im Gazastreifen inzwischen auf weniger als 600 Personen geschrumpft sein könnte

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Aber auch im gesamten Westjordanland und in Jerusalem verschlechtere sich die Lage für die christlichen Gemeinschaften immer mehr. Das sagte der Patriarch bei einer Veranstaltung im UNO-Zentrum in Genf. Als Gründe für die Schwierigkeiten der Christen nannte er die triste Wirtschaftslage, das Ausbleiben der Pilger, die Knappheit an Arbeitsplätzen und die instabile Sicherheitslage. Die Kirchen vor Ort seien zudem starkem finanziellem Druck ausgesetzt.

Bei der Veranstaltung kam auch Ibrahim Faltas, der Vikar der Franziskaner-Kustodie des Heiligen Landes, zu Wort. Er lebe seit 36 Jahren in Palästina und habe schon die erste und zweite Intifada sowie die Belagerung der Geburtskirche in Betlehem miterlebt. Die aktuelle Situation sei aber beispiellos im Hinblick auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen die Christen konfrontiert seien. Viel zu viele hätten bereits ihre Heimat verlassen.

“Das Christentum hat nicht in Rom, Wittenberg oder Canterbury begonnen, sondern in Palästina”

Der palästinensische Theologe und Gründer der Dar al-Kalima-Universität in Bethlehem, Mitri Raheb, warnte bei der Diskussion, dass die christliche Präsenz im Gazastreifen ausgelöscht werde. “Gaza war einst ein wichtiger Mittelpunkt des Christentums in Palästina”, sagte er. Das Christentum habe nicht in Rom, Wittenberg oder Canterbury begonnen, sondern im Land Palästina. “Es ist Zeit, dem Land, in dem der Frieden geboren wurde, Frieden zu bringen. Das Land Palästina hat der Welt Jesus geschenkt. Es ist höchste Zeit, Palästina Frieden zu schenken.”

pro oriente – sk, 27. Februar 2025

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