D: Start der Gebetswoche für Einheit der Christen
Am kommenden Sonntag wird der Essener Dom zum Mittelpunkt der ökumenischen Bewegung in Deutschland. Anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen findet dort ein zentraler Gottesdienst statt, der von Geistlichen aus zwölf Kirchen gestaltet wird
Wie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) mitteilte, wird die Predigt vom Vorsitzenden der ACK, dem orthodoxen Erzpriester Radu Constantin Miron, gehalten. Weitere prominente Mitwirkende sind der katholische Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und der evangelische rheinische Präses Thorsten Latzel.
Die Feier, die um 17.00 Uhr beginnt, wird per Livestream übertragen und durch Gebärdensprachdolmetscher begleitet, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die Veranstaltung steht unter dem biblischen Leitwort “Glaubst du das?” und rückt anlässlich des 1.700-jährigen Jubiläums des Konzils von Nizäa die Bedeutung des Glaubens und das christliche Glaubensbekenntnis in den Mittelpunkt. Das Konzil von Nizäa, das im Jahr 325 im heutigen Iznik in der Türkei stattfand, gilt als Meilenstein der Kirchengeschichte, da dort das zentrale Glaubensbekenntnis formuliert wurde.
Symbolik im Gottesdienst
Ein besonderes Highlight des Gottesdienstes wird eine inszenierte Lichtinstallation: Eine Flamme, die den Glauben an den auferstandenen Jesus Christus symbolisiert, wird durch den Dom wandern. Währenddessen werden Texte von Kirchenvätern aus dem 2. bis 8. Jahrhundert verlesen. “Diese Worte haben bis heute ihre Relevanz nicht verloren”, so die ACK. Die Gottesdienstbesucher werden zudem Teil eines Lichtstrahls, der den Zusammenhalt und die Einheit der Christen symbolisiert.
Ökumenische Zusammenarbeit
Die Gebetswoche für die Einheit der Christen hat eine lange Tradition und wird weltweit begangen. In der nördlichen Hemisphäre findet sie jährlich zwischen dem 18. und 25. Januar statt, in der südlichen Hemisphäre zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Ihre Ursprünge reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Seit 1968 werden die Texte für die Woche vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen herausgegeben. In diesem Jahr wurden die Materialien von einer ökumenischen Vorbereitungsgruppe aus dem Nahen Osten erstellt, die besondere Perspektiven auf das Thema Einheit und Glauben einbrachten.
Ziel: Überwindung der Spaltung
Die ACK, das wichtigste ökumenische Gremium Deutschlands, umfasst 18 Kirchen und Gemeinschaften. Darüber hinaus haben sieben weitere Kirchen Gaststatus, während fünf als Beobachter vertreten sind. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Spaltung innerhalb der Christenheit zu überwinden und Brücken zwischen verschiedenen Traditionen zu bauen.
pm – mg, 17. Januar 2025
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