Bischof Meier: Christen in Nicaragua “geht es wirklich sehr schlecht”
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die Lage in Nicaragua mit den Worten eingeschätzt: “Den Christinnen und Christen geht es wirklich sehr schlecht.” *UPDATE
Quelle
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Nicaragua
Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion
Redaktion – Dienstag, 3. Dezember 2024
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die Lage in Nicaragua mit den Worten eingeschätzt: “Den Christinnen und Christen geht es wirklich sehr schlecht.” Wenn die Christenverfolgung noch länger andauere, “dann besteht die Gefahr, dass die Herde auseinandergetrieben wird, weil auch andere religiöse Scharlatane auf den Plan treten, um die Leute abzuwerben”, warnte der Bischof im Gespräch mit dem Kölner Domradio.
“Wir stellen eine systematische Bedrängung der katholischen Kirche in Nicaragua fest, mit erheblichen Konsequenzen”, erläuterte Meier. “Es geht nicht nur um einzelne Bischöfe. Der Nuntius wurde zur unerwünschten Person erklärt und durfte nicht mehr einreisen. Es gibt somit keine Vertretung des Vatikans in Nicaragua und keine diplomatischen Beziehungen mehr.”
Es gehe in Nicaragua “darum, unliebsame Leute nicht aus religiösen Gründen, sondern aus politischen Gründen an die Seite zu drängen oder sie amtsunfähig zu machen”, zeigte sich Meier überzeugt. “Man versucht in Nicaragua, die katholische Hierarchie aus den Angeln zu heben, denn wir wissen selbst: Eine Diözese ohne Bischof existiert nur auf dem Papier, sie ist wie eine Herde ohne Hirte.”
Der Augsburger Bischof, der innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für weltkirchliche Fragen zuständig ist, sagte: “Wir versuchen auch vonseiten der Bischofskonferenz alle Kanäle, die uns möglich sind, zu nutzen. Aber offene Gespräche sind oft das Gegenteil von öffentlichen Gesprächen, deswegen äußern wir uns dazu nicht in Pressekonferenzen oder Pressemitteilungen, das würde bei der Lösung des Problems nicht helfen. Wir müssen schauen, dass wir hinter den Kulissen unseren Dienst tun und die Stimme erheben.”
Seit Jahren werden Katholiken in Nicaragua durch das Regime von Daniel Ortega und seiner Frau und Vizepräsidentin Rosario Murillo verfolgt. Zuletzt wurde der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Nicaragua, Carlos Enrique Herrera Gutiérrez, aus dem zentralamerikanischen Land ausgewiesen. Er hatte kurz zuvor einen Pro-Ortega-Bürgermeister kritisiert, der eine Messe vor der örtlichen Kathedrale mit lauter Musik gestört hatte.
Herrera ist der dritte nicaraguanische Bischof, der in diesem Jahr von der Ortega-Diktatur vertrieben wurde. Im Januar wurden Bischof Rolando Álvarez Lagos von Matagalpa sowie Bischof Isidoro Mora von Siuna zusammen mit einer Reihe von Priestern nach Rom ausgeflogen.
Im Jahr 2019 wurde Bischof Silvio Báez, der Weihbischof von Managua und ein Kritiker der Ortega-Diktatur, aufgrund von Morddrohungen ins Exil gezwungen.
Nach Angaben von Mosaico CSI wurden inzwischen 44 Priester von der Diktatur aus Nicaragua ausgewiesen, welche die katholische Kirche weiterhin mit aller Härte verfolgt.
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