Indonesien: Offenbar Anschlag auf Papst vereitelt

Beim Besuch in Papua-Neuguinea ruft Franziskus zum gemeinsamen Aufbau eines christlichen Staatswesens auf

Quelle
Papst Franziskus: “Werdet nicht müde, zu träumen” | Die Tagespost (die-tagespost.de)
Papua Neuguinea – Corona-Pandemie: Das Land stellt sich unter den Schutz der seligen Jungfrau Maria, Hilfe der Christen – Agenzia Fides

07.09.2024

Meldung

Während die Medien in Ostasien berichten, dass Polizeikräfte in Indonesien rechtzeitig einen von islamistischen Terroristen geplanten Anschlag auf den Papst verhindern konnten, hat Franziskus heute das Programm seines ersten Tags in Papua-Neuguinea absolviert. Sieben Personen seien Anfang August im ersten Besuchsland der langen Ostasienreise des Papstes verhaftet worden, nachdem die Verdächtigen Drohungen gegen den Papst im Internet veröffentlicht hatten. Das berichtete jetzt das indonesische Magazin “Tempo”.

Zudem ist von Kontakten zur islamistischen Terrorszene die Rede. Ein Sprecher der Anti-Terror-Einheit “Densus 88” soll die Angaben bestätigt haben, heißt es. Franziskus hielt sich von Dienstag bis Freitag in Indonesien auf, zu besonderen Vorfällen kam es dort nicht.

Die ersten Missionare

Am Samstagnachmittag (Ortszeit) ist Franziskus im Heiligtum “Maria, Hilfe der Christen” in Port Moresby, der Hauptstadt von Papua-Neuguinea, mit den Bischöfen sowie Priestern, Diakonen, Ordensleuten, Seminaristen und Katechisten aus Papuar-Neuguinea zusammengekommen. In seiner Ansprache verband der Papst den Bau der Heiligtums-Kirche mit der noch jungen christlichen Geschichte des Landes: “Die Erbauer dieser Kirche haben diese Unternehmung mit einem großen Glaubensakt begonnen, der Früchte getragen hat, der aber nur möglich gewesen ist dank vieler anderer mutiger Anfänge von Seiten derer, die ihnen vorausgegangen sind.”

Denn die Missionare seien in der Mitte des 19. Jahrhunderts in dieses Land gekommen, und die ersten Schritte ihrer Arbeit seien oft gescheitert. “Doch sie gaben nicht auf”, sagte der Papst weiter, “mit großem Glauben und apostolischem Eifer fuhren sie fort, das Evangelium zu verkünden und ihren Brüdern und Schwestern zu dienen, und sie fingen unter großen Opfern immer wieder dort neu an, wo sie keinen Erfolg gehabt hatten.”

Mut zu Neuaufbrüchen

Franziskus erinnerte an andere Gestalten, die Neues begonnen hätten: Giovanni Mazzucconi und Peter To Rot, Märtyrer in Papua-Neuguinea, aber auch Teresa von Kalkutta, Johannes Paul II., Mary McKillop, Maria Goretti, Laura Vicuña, Zeffirino Namuncurà, Franz von Sales, Johannes Bosco, Maria Domenica Mazzarello.

“Ihnen, ihren ‘Aufbrüchen’ und ‘Neuaufbrüchen'”, so Franziskus, “ist es zu verdanken, dass wir hier sind und dass wir heute trotz nicht ausbleibender Herausforderungen ohne Angst weitergehen, weil wir wissen, dass wir nicht allein sind: Es ist der Herr, der in uns und mit uns wirkt und uns, wie sie, zu Werkzeugen seiner Gnade macht.”

Lobpreis der Vielfalt

Am Vormittag hatte der Papst am Regierungssitz in Port Moresby vor Vertretern von Politik, Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps die Vielfalt der Kulturen in Papua-Neuguinea gepriesen: “In Ihrem Heimatland, einem Archipel mit Hunderten von Inseln, spricht man über achthundert Sprachen, die ebenso vielen ethnischen Gruppen entsprechen: Das belegt einen außerordentlichen kulturellen Reichtum; und ich gestehe, dass dieser Aspekt mich sehr fasziniert, auch auf geistlicher Ebene, weil ich mir vorstelle, dass diese enorme Vielfalt eine Herausforderung für den Heiligen Geist ist, der die Unterschiede in Einklang bringt!”

Franziskus rief dazu auf, Gewalt und Streitigkeit zwischen den Stämmen zu überwinden und gemeinsam zu einer Einigkeit zu gelangen: “Ich appelliere daher an das Verantwortungsbewusstsein aller, auf dass die Spirale der Gewalt unterbrochen und stattdessen entschlossen der Weg eingeschlagen wird, der zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zum Wohle des ganzen Volkes in diesem Land führt.”

Wenn jeder Einzelne bereit sei, “etwas von der eigenen Position zum Wohle aller aufzugeben, können die Kräfte in Bewegung gesetzt werden, die erforderlich sind, um die Infrastruktur zu verbessern, den Bedürfnissen der Bevölkerung in den Bereichen Gesundheit und Bildung entgegenzukommen und menschenwürdigere Arbeitsbedingungen zu schaffen.”

Ein Volk, das betet

Zuvor hatte der Papst während seines Höflichkeitsbesuchs beim Generalgouverneur von Papua-Neuguinea, Sir Bob Bofeng Dadae, den Aufbau eines geeinten Staatswesens zum Wohle der Menschen mit dem Motto seines Besuch in Papua-Neuguinea in Beziehung gesetzt, denn die Mehrheit der Bevölkerung des Landes ist christlich: “Die geistigen Werte beeinflussen den Aufbau des irdischen Staates und aller zeitlichen Wirklichkeiten in hohem Maße, sie verleihen sozusagen eine Seele, sie inspirieren und stärken jedes Projekt.

Daran erinnern auch das Logo und das Motto dieses meines Besuchs in Papua-Neuguinea. Das Motto sagt alles mit einem Wort: ‘Pray’ – ‘Beten’. Vielleicht mag sich jemand, der zu sehr auf politische Korrektheit bedacht ist, über diese Wahl wundern; tatsächlich aber liegt er falsch, denn ein Volk, das betet, hat eine Zukunft, weil es Kraft und Hoffnung von oben bezieht.”

DT/gho

Lesen Sie mehr zur Südostasien-Reise von Papst Franziskus in der kommenden Ausgabe der “Tagespost”.

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