Zwei ukrainische Geistliche kommen aus russischer Gefangenschaft frei

Die Freilassung der griechisch-katholischen Priester Ivan Levytskyi und Bohdan Heleta erfolgt im Rahmen eines Gefangenenaustausches. Sie sollen in Haft auch gefoltert worden sein

Quelle
Papst Franziskus dankt für Freilassung katholischer Priester – Vatican News

29.06.2024

Meldung

Die griechisch-katholischen Priester Ivan Levytskyi und Bohdan Heleta sind nach mehr als 19 Monaten aus russischer Gefangenschaft befreit worden. Wie die griechisch-katholische Kirche am Freitagabend mitteilte, erlangten die beiden Geistlichen ihre Freiheit im Rahmen eines Gefangenenaustausches. Sie waren im November 2022 in der von russischen Truppen besetzten Stadt Berdjansk an der ukrainischen Schwarzmeerküste, westlich von Mariupol, festgenommen worden. Die Freilassung sei am Donnerstag erfolgt, heißt es in der Mitteilung der griechisch-katholischen Kirche.

Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, bedankte sich nach der Freilassung der Priester auch beim Vatikan. Für die Vermittlungsbemühungen gelte sein besonderer Dank Papst Franziskus, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dem diplomatischen Korps des Vatikans sowie Kardinal Matteo Zuppi und Erzbischof Visvaldas Kulbokas, Apostolischer Nuntius in der Ukraine. Jeder von ihnen habe “einen unschätzbaren persönlichen Beitrag” zur Verwirklichung des Gefangenenaustauschs geleistet.

Schewtschuk: Geistliche sind täglicher Folter ausgesetzt

Schewtschuk hatte sich zuvor noch gegenüber der ukrainischen staatlichen Nachrichtenagentur “Ukrinform” besorgt über das Schicksal der beiden entführten Priester gezeigt. “Wir erhalten sehr alarmierende Signale, die darauf hinweisen, dass sie täglicher Folter ausgesetzt sind. Seit über anderthalb Jahren fordern wir ihre Freilassung und appellieren an verschiedene internationale Institutionen. Wir wissen, dass sie leben, Gott sei Dank.”

Die beiden Redemptoristen-Patres Ivan Levytsky und Bohdan Heleta hatten sich trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine entschieden, weiter als Pfarrer beziehungsweise Kaplan an der Kirche “Mariä Geburt” in Berdjansk zu wirken. Am 16. November 2022 wurden sie schließlich festgenommen. Die russischen Besatzungsbehörden warfen den beiden Geistlichen die Vorbereitung von Terrorakten gegen Russland vor. Russischen Angaben zufolge sollen in ihrem Pfarrhof Waffen, Munition und Bücher über die ukrainische Geschichte gefunden worden sein. Berichten zufolge wurden die beiden Priester gefoltert, um Geständnisse über Verbrechen zu erzwingen, die sie nie begangen hatten.

Lange hatte es keine Nachricht von den Gefangenen gegeben, ehe Großerzbischof Schewtschuk im Mai die Bestätigung erhielt, dass beide noch am Leben seien und dass konkrete Hoffnung auf ihre Freilassung bestehte.

DT/mlu

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