Novene zur Gottesmutter von La Salette

Novene zur Gottesmutter Maria von La Salette

Quelle

Bei der Novene (“neun”) geht es darum, an neun aufeinanderfolgenden Tagen ein bestimmtes Gebet zu verrichten oder eine Betrachtung zu machen als Vorbereitung auf ein Fest, oder um von Gott besondere Gnadengaben zu erflehen.

Das Verrichten des für den jeweiligen Tag bestimmten Gebetes ist wie das langsame Hinaufsteigen zu einer Höhe, auf der dann das Fest gefeiert wird. Es ist ein stetig wachsendes ich-Einfühlen in das Festgeheimnis. Die neun Tage der Vorbereitung mögen uns allen ein schönes und beglückendes Fest bringen!

Jeden Tag beginnen wir mit der folgenden Anrufung:

Durch deine mütterlichen Tränen, Jungfrau von La Salette, erbitte für uns die Vergebung der Sünden und die Gnade, die wir heute von dir erbitten …

Mache uns deinen Worten gefällig und ermahne uns. Ehrenvolle und geliebte Mutter führe du uns zum Nachahmen deines Sohnes unseres Herrn Jesus Christus.

Amen.

An jedem Tag kann man das Gedenke… und eine der untenstehenden Litaneien beten

Erster Tag

Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist
geworden. Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der
Versöhnung aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den
Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung (zur Verkündigung)
anvertraute. Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an
Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! (2 Kor 5, 17-20)
Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; Israel hat mich nicht gewollt. Da überließ ich sie ihrem
verstockten Herzen und sie handelten nach ihren eigenen Plänen. Ach dass doch mein Volk auf mich hörte,
dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen! Wie bald würde ich seine Feinde beugen, meine Hand gegen
seine Bedränger wenden. Alle, die den Herrn hassen, müssten Israel schmeicheln und das sollte für immer
so bleiben. Ich würde es nähren mit bestem Weizen und mit Honig aus dem Felsen sättigen. (Ps 81, 12-17)
„Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will, so bin ich gezwungen, den Arm meines Sohnes fallen zu
lassen. Er lastet so schwer, dass ich ihn nicht mehr länger zurückzuhalten vermag”.
Maria weint über «Ihr Volk» – über uns. Mit Kraft und doch mit Zärtlichkeit führt sie uns zurück zu dieser
Wahrheit: Wir müssen durch Jesus gerettet werden, durch ihren Sohn, „in dem alles ist” (1 Kor 15, 25).
Gott, unser Vater, will uns alle retten mit der Liebe, die nur er geben kann: „Er hat die Kraft seines Armes
gezeigt. Er hat die im Herzen Stolzen gedemütigt und die Demütigen erhoben”. So liegt die Wahl bei uns!
Wenn wir es ablehnen, auf ihren Sohn zu hören, wird Maria selber hilflos und kann nichts für uns tun…,
außer, dass sie weint, um uns zur Bekehrung zu bewegen.

Meditation

Lasset uns beten:

Mutter Gottes, lehre uns, auf deinen Sohn zu achten, wenn wir unseren Weg aus den Augen
verlieren. Heute möchten wir unsere Gedanken vor Ihm ausbreiten, unsere Worte, Taten und Gefühle, so
dass seine Liebe uns so sehr durchdringt, dass unsere Herzen dem seinen ähnlich werden. Wir freuen uns
auf den Tag, an dem alle deine Kinder mit deinem Sohn zur Eintracht gelangen und wirklich “Dein Volk”
werden.

Amen.

Vater unser …
Gegrüßet seist du Maria …

Unsere liebe Frau von La Salette, Mutter des einzigen Herrn, dem alles unterworfen ist, bitte ohne
Unterlass für dein Volk, das seine Hoffnung in dich gesetzt hat!

Zweiter Tag

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und
Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner
Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an
nahm sie der Jünger zu sich. (Joh 19, 25-27)

Dann kehrten sie vom Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück.
Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und
Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des
Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im
Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. (Apg 1, 12-15)

“So lange schon leide ich um euch. Will ich, dass mein Sohn euch nicht verlasse, so muss ich
ihn ohne Unterlass bitten und ihr macht euch nichts daraus”.

Die Tränen und die Worte Marias in La Salette erinnern uns an zwei Wahrheiten: Gestern stand die
Aufgabe, uns alle zu echten Jüngern zu machen: “Siehe, dein Sohn!”. Heute sorgt sich Maria durch ihre
mütterliche Liebe um die Brüder und Schwestern ihres Sohnes, die immer noch auf der Welt umherirren,
umgeben von Gefahren und Schwierigkeiten. Jesus selber regt uns an, noch heute auf Maria zu schauen,
um ihren unerschütterlichen Glauben, ihre andauernden Gebete und ihre dynamische Liebe nachzuahmen.
“Siehe, deine Mutter!”.

Meditation

Lasset uns beten:

Mutter der Sorge, erinnere dich an den Schmerz, den du für uns auf Calvaria erlitten hast in der Passion
deines Sohnes. Lege Fürsprache für uns ein ohne Unterlass, damit er uns nicht unseren Sünden und der
Gleichgültigkeit preisgibt. Möge Er die Ketten der Ungerechtigkeit brechen, die unsere gefangenen Herzen
binden. Möge Er uns lehren, das leidende Antlitz in jedem unserer kranken, unglücklichen und
unterdrückten Mitmenschen zu sehen.

Amen.
Vater unser …
Gegrüßet seist du Maria …

Unsere liebe Frau von La Salette, Mutter Jesu und unsere Mutter, bete ohne Unterlass für dein Volk, das
seine Hoffnung in dich setzt!

Dritter Tag

Darauf verließ Jesus die Pharisäer und ging in ihre Synagoge. Dort saß ein Mann, dessen Hand verdorrt war.
Sie fragten ihn: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen? Sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.
Er antwortete: Wer von euch wird, wenn ihm am Sabbat sein Schaf in eine Grube fällt, es nicht sofort
wieder herausziehen? Und wie viel mehr ist ein Mensch wert als ein Schaf! Darum ist es am Sabbat erlaubt,
Gutes zu tun. Dann sagte er zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und die Hand war
wieder ebenso gesund wie die andere. Die Pharisäer aber gingen hinaus und fassten den Beschluss, Jesus
umzubringen. (Mt 12,9-15)
Gott ist uns Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in allen Nöten. Darum fürchten wir uns nicht, wenn
die Erde auch wankt, wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres, wenn seine Wasserwogen tosen und
schäumen und vor seinem Ungestüm die Berge erzittern. Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott
Jakobs ist unsre Burg. Die Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt, des Höchsten heilige Wohnung.
Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken; Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht. Völker
toben, Reiche wanken, es dröhnt sein Donner, da zerschmilzt die Erde. Der Herr der Heerscharen ist mit uns,
der Gott Jakobs ist unsre Burg. (Ps 46,2-8)
„Ich habe euch sechs Tage zum Arbeiten gegeben; den siebten habe ich mir vorbehalten.
Und man will ihn mir nicht zugestehen …”.
Der siebte Tag gehört Gott, unserem Vater. Er hat angeordnet, dass wir frei sind vom
Arbeitszwang, frei vom bedrängenden Kreis der Produktion und des Verbrauchertums,
um uns zu helfen, hineinzuwachsen in das Bewusstsein, dass wir freie Menschen sind, ausgestattet mit der
Freiheit, die von Gott kommt. Er hat diesen Tag für sich selbst vorbehalten, um uns zu erinnern, dass wir
alle «seine Kinder in Christus sind», geführt von seinem Geiste. Dieser Tag, der uns unsere Freiheit und
Würde erneuert, bringt uns als Familie zusammen. Was aber machen wir aus unserem Sonntag?
Meditation
Lasset uns beten:
Gläubige Jungfrau, du, die danach trachtet, uns anzuleiten, die Würde als freie Menschen und als Kinder
Gottes zu leben, lehre uns auch, den Weg der Versöhnung mit all unsern Brüdern und Schwestern zu
gehen. Möge der Tag des Herrn scheinen über uns und unserer Arbeit und unseren Verbindungen Sinn
geben, so dass wir mit Jesus Christus unserem Vater danken, der uns alle erlösen will. Amen.
Vater unser…
Gegrüßet seist du Maria…
Heilige Mutter, in Anspruch genommen durch unsere Pflichten vergessen wir den Tag heilig zu halten, den
unser Vater sich vorbehalten hat: Maria, führe uns zum Herrn über Leben und Tod.
Vierter Tag
Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg,
aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß,
wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose und sie
redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen,
eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren
vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief
eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf
einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen,
irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei.
Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen. (Mk 9, 2-10)
Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobt den Namen des Herrn!
Der Name des Herrn sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit.
Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang sei der Name des Herrn gelobt. (Ps 113,1-3)
„Auch können Fuhrleute nicht fluchen, ohne mitten drin den Namen meines Sohnes zu
gebrauchen”.
Zu fluchen wie ein Kutscher ist gleichbedeutend wie: die Schuld für alle unsere Missgeschicke unserem
Herrn zuzuschieben. Der Name Jesus bedeutet: «Gott erlöst». Was für ein Widerspruch! Dies ist wahrhaftig
der Name des Sohnes Gottes, der unseren Tod auf sich nahm – einen Tod am Kreuz – und durch alles
unserem Vater treu blieb; durch alles die Freiheit jeder Person respektierte, selbst die seiner Feinde; durch
alles die Freundschaft für alle bewahrte. Wir sind alle getauft im Namen Jesu Christi: Können wir aber
wirklich in Anspruch nehmen, dass wir seine Jünger sind?
Meditation
Lasset uns beten:
Liebe Mutter Christi, lehre uns, auf den Namen Jesus zu vertrauen, der einzige, durch den wir gerettet
werden können. Rufe den Namen deines Sohnes auf uns herab: Möge die Heiligkeit unser Leben und die
Liebe, die wir füreinander empfinden, der Welt die Zärtlichkeit Gottes offenbaren, die in Jesus Christus,
unserem Herrn, enthüllt wird. Amen.
Vater unser …
Gegrüßet seist du Maria …
Mutter, wir haben den Namen Jesu, deines Sohnes, missachtet, den einzigen Namen, der uns retten kann.
Führe uns, Maria, zum Herrn des Lebens.
Fünfter Tag
Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und
in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller
Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel.
Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Als nun der Arme starb, wurde er von den
Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er
qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief
er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines
Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham
erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast,
Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. (Lk 16, 19-25)
Ihr aber, ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird. Euer Reichtum verfault und
eure Kleider werden von Motten zerfressen. Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen
euch auftreten und euer Fleisch verzehren wie Feuer. Noch in den letzten Tagen sammelt ihr Schätze. Aber
der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit
zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der
himmlischen Heere. Ihr habt auf Erden ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt und noch am
Schlachttag habt ihr euer Herz gemästet. Ihr habt den Gerechten verurteilt und umgebracht, er aber leistete
euch keinen Widerstand. (Jak 5, 1-6)
„Wenn die Ernte verdirbt, so geschieht das nur euretwegen. Ich habe es euch letztes Jahr
an den Kartoffeln gezeigt. Ihr habt euch nichts daraus gemacht. Im Gegenteil, wenn ihr verdorbene
Kartoffeln gefunden habt, habt ihr geflucht und dabei mitten drin den Namen meines Sohnes gebraucht.
Sie werden weiter verderben und dieses Jahr zu Weihnachten wird es keine mehr geben”.
Unsere Mutter ist nicht gekommen, um uns zu unterhalten, sondern um uns die Gottlosigkeit unserer Welt
zu zeigen … und unsere Gleichgültigkeit! Heutzutage hungern zwei Drittel der Menschheit und viele
sterben an Hunger. Menschenrechte werden missachtet und die Ungerechtigkeit steht vor der Tür. Und wir
missachten diese Zeichen! Wir können nicht gerettet werden durch unseren Besitz – durch die Beute –
sondern durch die Worte Jesu. «Ich war hungrig und du nährtest mich … Ich war ein Fremder, du nahmst
mich auf. Ich war krank und im Gefängnis und du besuchtest mich».
Meditation
Lasset uns beten:
Jungfrau von La Salette, öffne unsere Augen für die Leiden unserer Brüder und Schwestern.
Öffne unsere Herzen, dass wir in dieser vergänglichen Welt hingezogen werden zu den Dingen, die nicht
vergänglich sind. Öffne unsere Hände, dass wir mit den Bedürftigsten teilen. Möge dein Sohn durch dich
nähren und heilen, lieben und vergeben, eine Welt bauen gemäss dem Herzen unseres Vaters. Amen.
Vater unser …
Gegrüßet seist du Maria …
Mutter Gottes, wir lassen unsere Trauben an den Reben verfaulen und das Getreide in den Silos zu Staub
zerfallen, während Kinder vor Hunger sterben. Führe du uns, Maria, zu unsern Brüdern und Schwestern!
Sechster Tag
Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen
wir tun, Brüder? Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu
Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott,
herbeirufen wird. Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus
dieser verdorbenen Generation! (Apg 2, 37-40)
Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu Jesus. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu
dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Da dachten einige
Schriftgelehrte: Er lästert Gott. Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse
Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf
und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde
Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach
Hause! Und der Mann stand auf und ging heim. Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott,
der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat. (Mt 9, 1-8)
„Wenn sie sich bekehren, werden die Steine und Felsen zu Getreidehaufen und die Äcker von Kartoffeln
übersät sein”.
Der Psalmist betet zu Gott: «Alles Fleischliche muss zu Dir kommen mit all seinen Sünden; obschon unsere
Fehler uns überwältigen, wirst Du sie auslöschen». Zu den Sündern, die durch ihre Sünden gelähmt sind,
sagt Jesus: «Steht auf, nehmt eure Bahren und geht nach Hause». Auch wir können in Jesus unsern Vater
wiederkennen, der vergibt, der uns wieder auf unsere Füße stellt und der uns wieder in Bewegung setzt.
Lasst uns daher in den Fußstapfen Jesu gehen: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben». Ein Weg,
dem zu folgen sich lohnt, eine Freiheit, die sich zu entdecken lohnt, ein Leben, das sich zu teilen lohnt. Ein
Leben, das die Wüsten unserer Herzen und Welten erblühen lässt und reiche Früchte trägt … wenn wir uns
nur bekehren lassen!
Meditation
Lasset uns beten:
Mutter der Versöhnung, mögen unsere unaufhörlichen Gebete uns von deinem Sohn Vergebung gewähren
für unsere Sünden. Mögen Deine Muttertränen unsere steinernen Herzen zu Herzen aus Fleisch und Blut
verwandeln. Möge dein unerschütterliches Vertrauen unseren zaghaften Glauben stärken und uns immer
wieder zu Ihm hinführen, der unser Erlöser, unser Herr ist. Amen.
Vater unser …
Gegrüßet seist du Maria …
Unsere Liebe Frau von La Salette, Versöhnerin aller Sünder, bete ohne Unterlass für uns, die wir bei dir
Zuflucht suchen.
Siebter Tag
Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat? Ich will den Kelch des Heils erheben
und anrufen den Namen des Herrn. Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen offen vor seinem ganzen
Volk. Kostbar ist in den Augen des Herrn das Sterben seiner Frommen. Ach Herr, ich bin doch dein Knecht,
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. Du hast meine Fesseln gelöst. Ich will dir ein Opfer des Dankes
bringen und anrufen den Namen des Herrn. (Ps 116,12-17)
So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille
geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere
Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern
rette uns vor dem Bösen. (Mt 6, 9-13)
„Ach, Kinder, man muss recht beten, morgens und abends, und wäre es auch nur ein Vaterunser und Ave
Maria, falls ihr nicht mehr verrichten könnt. Wenn es euch aber möglich ist, so betet mehr. Im Sommer
gehen nur ein paar ältere Frauen zur Messe. Die anderen arbeiten sonntags den ganzen Sommer
hindurch, und im Winter, wenn sie nicht wissen, was tun, gehen sie nur zur Kirche, um sich über die
Religion lustig zu machen. In der Fastenzeit laufen sie wie Hunde in die Metzgerei”.
Die Heilige Jungfrau befragt uns über den Gehalt derjenigen Glaubensgesten, die uns mit Gott verbinden. –
Gesten, die als Quelle unserer Bekehrung dienen: Das tägliche Morgen – und Abendgebet, unser freies und
konstantes Zwiegespräch mit dem Herrn: «Herr, nicht was ich will, sondern was Du willst». Die
eucharistische Versammlung von Christen im Andenken an Christi Tod, der unsere Liebe hervorruft, in
Anwesenheit des auferstandenen Herrn, der unseren Glauben wieder lebendig macht, das Wachen bis Er
kommt, das unsere Hoffnung nährt. Die Zeit der Buße, Gebete und Teilnahme am Kreuzweg, durch den
Jesus uns lehrt, unser Leben Gott zu geben im Dienste an unseren Brüdern und Schwestern.
Meditation
Lasset uns beten:
Dienerin unseres Herrn, lehre uns, unser Leben als gefälliges Opfer für Gott zu gestalten.
Möge unser Leben ein Gebet sein und mögen unsere Gebete die Quelle des Lebens sein. Mache uns bereit,
die Mühsal und Leiden aller Menschen unserer Tage zu teilen bis eine neue Welt geboren wird. Amen.
Vater unser …
Gegrüßet seist du Maria …
Mutter Gottes, lehre uns Tag für Tag das Passah-Brot zu erbitten: Führe uns, Maria, zum Herrn über Leben
und Tod.
Achter Tag
Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die
keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort
ist abgelegen und es ist schon spät. Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen
und sich etwas zu essen kaufen können. Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir
weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen geben, damit sie zu essen haben? Er sagte zu
ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote und
außerdem zwei Fische. Dann befahl er ihnen, den Leuten zu sagen, sie sollten sich in Gruppen ins grüne Gras
setzen. Und sie setzten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. Darauf nahm er die fünf Brote und die
zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit
sie sie an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen. Und alle aßen und wurden
satt. Als die Jünger die Reste der Brote und auch der Fische einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es
waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten. (Mk 6, 34-44)
Du lässt Gras wachsen für das Vieh, auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt
von der Erde und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt und Brot das
Menschenherz stärkt. (Ps 104, 14-15);
„Aber Maximin, auf dem Heimweg, etwa eine halbe Stunde von Corps, gab dir dein Vater ein Stück Brot
und sagte: Nimm, Kind, iss das doch, ich weiss nicht, wer nächstes Jahr Brot essen wird, wenn’s mit dem
Korn so weiter geht”.
Die Angst vor einem herannahenden Unheil, die sorglose Einstellung eines Kindes, die Sorge eines Vaters,
das geteilte Brot: Alles Lebensausschnitte, die im Gedächtnis und im Herzen Marias leben. Und wir zögern,
Ihr uns anzuvertrauen? «Wenn ihr, die ihr böse seid, wisst, was für eure Kinder gut ist, wieviel besser wird
Euer Vater im Himmel denen gute Dinge geben, die ihn darum bitten». Das geteilte Brot enthält eine
Botschaft: Es erinnert uns an all die Hungersnöte in der Welt und an Ihn, der das Brot des Lebens ist,
gebrochen, um all unseren Hunger zu stillen.
Meditation
Lasset uns beten:
Heilige Mutter aller, die verlassen sind, erwecke in uns die Gabe der Zärtlichkeit. Erneuere
unser Vertrauen auf den Herrn und unseren Vater. Hilf uns teilhaben an seiner Sorge um alle Kinder, die
Leid an Körper, Herz und Seele erleiden. Mach uns hungrig auf das Brot des Lebens, Jesus deinen Sohn,
unsern Herr. Amen.
Vater unser …
Gegrüßet seist du Maria …
Heilige Mutter, lehre uns das Brot des Lebens, das uns die Liebe Unseres Vaters offenbart, zu teilen mit
den Hungrigen: Führe uns, Heilige Maria, zu unsern Brüdern und Schwestern!
Neunter Tag
Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen
Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen
werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder
tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden
gesund werden.
(Mk 16, 15-18)
Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet
meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. (Apg 1,8)
„Nun denn Kinder, teilt es meinem ganzen Volke mit!”.
Nachdem sie uns erinnert hat an unsere Existenz vor Gott, einen Gott, der liebt und rettet und der uns
besser kennt als wir uns selbst – zeigt uns Maria unsere Aufgabe; Der Welt die Gute Nachricht von Jesus
Christus zu überbringen. Gekennzeichnet durch seinen Geist, in Wahrheit und Liebe geweiht, sind wir
aufgerufen, mit allen Menschen guten Willens zu sein und uns abzumühen, um mit der Hilfe Gottes eine
menschlichere Welt und ein neues menschliches Wesen nach dem Vorbild Christi zu schaffen. Die Heilige
Jungfrau begleitet und ermuntert uns mütterlich: «Geht, meine Kinder, und macht es bei allen meinen
Menschen gut bekannt».
Meditation
Lasset uns beten:
Heilige Jungfrau von La Salette, wache über dein Volk, das für Untreue anfällig ist. Verhindere den Verlust
des Samens der Güte, die in den menschlichen Herzen, den Gewissen der Einzelnen und der Nationen
wächst. Möge der Heilige Geist heilen, erheben und unsere zögernden Anstrengungen um Freiheit,
Gerechtigkeit und Einheit zur Blüte bringen. Heilige Mutter der Kirche, zieh uns zu deinem auferstandenen
Sohn, hilf uns, in seinem Geist zu leben zum Ruhm des Vaters und zum Glück aller Menschen von diesem
Tag an bis in alle Ewigkeit. Amen.
Vater unser …
Gegrüßet seist du Maria …
Heilige Mutter, wir wollen unserem verstreuten Volk die Freude der Guten Nachricht bekannt machen:
Führe uns, Maria, zu unsern Brüdern und Schwestern!
Gedenke,
Maria von La Salette
Gedenke, Maria von La Salette,
der Tränen, die du auf Golgotha
für uns vergossen hast!
Gedenke auch der Mühe und Sorge,
die du beständig auf dich nimmst,
damit dein Volk sich in Christus
mit Gott versöhnen lasse.
Du hast so viel für uns getan.
So kannst du uns jetzt nicht verlassen.
Deine Liebe macht uns Mut,
dich immer wieder zu bitten:
Auch wenn wir untreu
und undankbar sind,
nimm unser Beten an,
Mutter der Versöhnung!
Öffne unser Herz für deinen Sohn!
Erbitte uns die Gnade,
ihn über alles zu lieben
und so auch dich zu trösten
durch ein Leben zur Ehre Gottes
und in der Liebe zu den Menschen!

Amen

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