Papst Franziskus beklagt neues portugiesisches Euthanasiegesetz

Papst Franziskus hat am Samstag sein Bedauern über die Legalisierung der Euthanasie in Portugal ausgedrückt

Quelle
Papst Franziskus spricht über Nähe und Beistand des Heiligen Geistes
Josef Spindelböck: Das Evangelium des Lebens (stjosef.at)
*Der barmherzige Samariter. Kamishibai Bildkartenset | Weltbild.ch

Von Hannah Brockhaus

Vatikanstadt – Montag, 15. Mai 2023

Papst Franziskus hat am Samstag sein Bedauern über die Legalisierung der Euthanasie in Portugal ausgedrückt.

“Heute, wo wir das Gedenken an die Erscheinungen der Jungfrau Maria an die Hirtenkinder von Fatima feiern, bin ich sehr traurig, weil in dem Land, in dem Unsere Liebe Frau erschienen ist, ein Gesetz zur Tötung erlassen wurde”, sagte der Papst am 13. Mai im Vatikan. “Es ist ein weiterer Schritt in der langen Liste der Länder mit Euthanasie.”

Das portugiesische Parlament stimmte am 12. Mai dafür, ärztlich assistierten Suizid in bestimmten Fällen zuzulassen. Die Gesetzgebung sieht vor, dass eine Person, die Sterbehilfe beantragt, sich in einer Situation mit großem Leidensdruck, einer endgültigen, extrem schweren Verletzung oder einer schweren und unheilbaren Krankheit befinden muss.

Ein Arzt kann einen Patienten auch dann euthanasieren, wenn “medizinisch assistierter Suizid aufgrund einer körperlichen Behinderung des Patienten unmöglich ist”. Assistierter Suizid ist die Bereitstellung tödlicher Medikamente, damit sich Patienten das Leben nehmen können, während Euthanasie die direkte Tötung von Patienten durch Ärzte bedeutet.

Das neue portugiesische Gesetz, das am Freitag mit großer Mehrheit verabschiedet wurde, hebt frühere Vetos des katholischen Präsidenten Marcelo Rebelo de Sousa auf.

Papst Franziskus kommentierte die portugiesische Gesetzgebung spontan während eines Treffens in der Audienzhalle des Vatikans mit Teilnehmern der Generalversammlung der Weltunion der katholischen Frauenorganisationen.

Am 13. Mai feiert die katholische Kirche das Fest Unserer Lieben Frau von Fatima, die 1917 drei Hirtenkindern auf einem Feld in Fatima sechsmal erschien. Sie überbrachte die Bitte um das Beten des Rosenkranzes und Opfer für die Sünder sowie ein Geheimnis über das Schicksal der Welt.

Papst Franziskus hat zwei der Seher von Fatima, Jacinta und Francisco Marto, im Jahr 2017 heiliggesprochen. Schwester Lucia dos Santos, das älteste Kind, das die Erscheinungen von Fatima miterlebte, befindet sich auf dem Weg zur Seligsprechung. Sie starb im Jahr 2005 im Alter von 97 Jahren.

Die Erscheinungen der Jungfrau Maria in Fatima gehören zu den bekanntesten Marienerscheinungen der Welt.

Papst Franziskus besuchte 2017 das Heiligtum am Ort der Erscheinungen. Es wird erwartet, dass er Fatima während seiner Reise nach Lissabon Anfang August zum Weltjugendtag 2023 erneut besuchen wird.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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*KKK 2277 Die direkte Euthanasie besteht darin, dass man aus welchen Gründen und mit welchen Mitteln auch immer dem Leben behinderter, kranker oder sterbender Menschen ein Ende setzt. Sie ist sittlich unannehmbar.
Eine Handlung oder eine Unterlassung, die von sich aus oder der Absicht nach den Tod herbeiführt, um dem Schmerz ein Ende zu machen, ist ein Mord, ein schweres Vergehen gegen die Menschenwürde und gegen die Achtung, die man dem lebendigen Gott, dem Schöpfer, schuldet. Das Fehlurteil, dem man gutgläubig zum Opfer fallen kann, ändert die Natur dieser mörderischen Tat nicht, die stets zu verbieten und auszuschliessen ist.

KKK 2278 Die Moral verlangt keine Therapie um jeden Preis. Ausserordentliche oder zum erhofften Ergebnis in keinem Verhältnis stehende aufwendige und gefährliche medizinische Verfahren einzustellen, kann berechtigt sein. Man will dadurch den Tod nicht herbeiführen, sondern nimmt nur hin, ihn nicht verhindern zu können. Die Entscheidungen sind vom Patienten selbst zu treffen, falls er dazu fähig und imstande ist, andernfalls von den gesetzlich Bevollmächtigten, wobei stets der vernünftige Wille und die berechtigten Interessen des Patienten zu achten sind.

KKK 2279 Selbst wenn voraussichtlich der Tod unmittelbar bevorsteht, darf die Pflege, die man für gewöhnlich einem kranken Menschen schuldet, nicht abgebrochen werden. Schmerzlindernde Mittel zu verwenden, um die Leiden des Sterbenden zu erleichtern selbst auf die Gefahr hin, sein Leben abzukürzen, kann sittlich der Menschenwürde entsprechen, falls der Tod weder als Ziel noch als Mittel gewollt, sondern bloss als unvermeidbar vorausgesehen und in Kauf genommen wird.
Die Betreuung des Sterbenden ist eine vorbildliche Form selbstloser Nächstenliebe; sie soll aus diesem Grund gefördert werden.

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