Franz von Sales – Patron der Schriftsteller und Journalisten

Franz’ erstes Arbeitsgebiet lag ab 1594 im Chablais in der Westschweiz, einer ehemaligen Region des Herzogtums von Savoyen am Südufer des Genfer Sees, die unter Berner Herrschaft calvinistisch geworden war und nun, von Savoyen zurückerobert, wieder katholisch werden sollte

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Franz von Sales
Franz von Sales de
Franz von Sales – Ökumenisches Heiligenlexikon

Franz wurde auf Schloss Sales als erstes von zehn Kindern einer adligen Familie geboren und besuchte die Jesuiten Schule von Clermont – dem heutigen Clermont-Ferrand. Er war für den diplomatischen Dienst bestimmt und studierte Jura in Paris und Padua, aus persönlichem Interesse nebenbei auch Theologie. In Padua reifte im Kontakt mit Jesuiten Theatinern und gegen den Willen seines Vaters sein Entschluss, Priester zu werden. Nach dem Abschluss des Studiums mit der Promotion zum Dr. jur. 1592 wurde er vom Senat in Chambéry als Rechtsanwalt zugelassen und sollte dort Senator werden, aber 1593 wurde er zum Priester geweiht. Die Einwilligung seines Vaters hierzu gewann er auch durch die Zusicherung, die zweite Stelle hinter dem Bischof im Bistum Genf einzunehmen, das – von der Genfer Bevölkerung im Zuge der Reformation vertrieben- in Annecy residierte.

Franz’ erstes Arbeitsgebiet lag ab 1594 im Chablais in der Westschweiz, einer ehemaligen Region des Herzogtums von Savoyen am Südufer des Genfer Sees, die unter Berner Herrschaft calvinistisch geworden war und nun, von Savoyen zurückerobert, wieder katholisch werden sollte. Als die politischen Machthaber von dieser Mission erfuhren, verboten sie der Bevölkerung unter Strafe, Franz’ Predigten zu besuchen. Er musste andere Wege finden, seine Botschaft unters Volk zu bringen und druckte deshalb seine Predigten auf damals gerade modern gewordene Flugblätter, die er an Bäume, Tore und Haustüren heftete. Und er fand die richtigen Worte: ohne den damals bei Glaubensauseinandersetzungen üblichen polemischen Stil mit präzisen Recherchen über den Calvinismus und Texten in der Landessprache, was in der vom Latein beherrschten katholischen Kirche sensationell war. Franz von Sales war glaubwürdig, fand die richtigen Worte in einer Sprache, die Gehör und Glauben fand. Diese Rekatholisierung war so erfolgreich, dass der Bischof ihn zu seiner rechten Hand machte. 1602, nach dem Tod des Bischofs von Genf mit Amtssitz in Annecy, wurde er dessen Nachfolger.

Franz war ein begnadeter Prediger und ein vorbildlicher Seelsorger, dem es um die persönliche Vertiefung des Glaubens ging. Seine Liebenswürdigkeit und die Übereinstimmung von Worten und Taten in seiner Lebensführung brachten ihm das Vertrauen der Menschen. Bekannt ist vor allem seine Freundschaft mit Johanna Franziska von Chantal. Er förderte auch einen gehörlosen Jungen geistig und geistlich, deshalb wurde er zum Patron der Gehörlosen.

Aus einem Briefwechsel mit “Frau Charmoisy”, einer Dame der Gesellschaft, entstand 1608 das Andachtsbuch “Philothea” als “Introduction à la vie dévote” –Philothea – Anleitung zum religiösen Leben, ein Büchlein, das die Frömmigkeit seiner Zeit sehr beeinflusste. Durch die seelsorgliche Begleitung und die persönliche Betreuung dieser Frauen verstärkten sich immer mehr die mystischen Züge seiner Frömmigkeit.

Aus dieser Arbeit entstand 1618 ein weiteres grundlegendes Werk der Spiritualität über die Gottesliebe: “Traité de l’amour de Dieu” – Über die Gottesliebe (2 Bände), auch “Theotimus” genannt.

Ein wichtiges Wort in der salesianischen Spiritualität ist die “Gelassenheit” – so ist auch die an Martin Luther erinnernde Aussage zu verstehen: Gib dir jeden Tag eine Stunde Zeit zur Stille, außer wenn du viel zu tun hast … dann gib dir zwei.

Zusammen mit Madame de Chantal gründete Franz 1610 den Orden der “Heimsuchung Mariens”, die Salesianerinnen, als Orden, der einerseits sehr kontemplativ sein sollte, andererseits aber auch der tätigen Nächstenliebe verpflichtet. Dieser Orden nahm auch auf, wer aufgrund körperlicher Gebrechen von anderen ausgeschlossen war. Noch zu Franz’ Lebzeiten wurden zwölf Klöster gegründet.

Bei aller feinfühligen Einfühlsamkeit gegenüber seinen Mitmenschen war Franz zu sich selbst hart und asketisch. Schon zu Lebzeiten genoss er – vor allem auch in Frankreich – große Verehrung. Im Spätherbst 1622 begleitete er den Herzog von Savoyen nach Avignon, auf der Rückreise starb er. Er wurde in Annecy beigesetzt.

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