Österreich: Hoffnung durch die “Knotenlöserin”
Zuversicht und Hoffnung in der Coronapanedmie: Papst Franziskus verehrt die Darstellung Mariens als Knotenlöserin. Der österreichische Künstler Franz Weiss, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, schuf in seiner Heimatkapelle im steirischen Tregist ein bemerkenswertes Hinterglasbild, das Maria Knotenlöserin zeigt – lange bevor sie durch den lateinamerikanischen Papst weltberühmt wurde
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Papst an Augsburger Pilger: “Bittet Maria Knotenlöserin für mich!”
Franz Weiss (1921-2014) gilt als österreichischer Maler, Holzschnitzer, Bildhauer und Grafiker mit der grössten Dichte und grössten Breite. Sein Werk – geprägt durch seine Liebe zur Natur und zur Heimat – zeichnet sich durch Vielfalt aus und umfasst Wandgemälde, Aquarelle, Holzschnitte und Emailarbeiten. Weiss beschäftigte sich meisterlich mit Hinterglasmalerei und hat wie kaum ein anderer Künstler durch seine unzähligen Werke im öffentlichen Raum die Steiermark geprägt. Seine Arbeiten haben sich auch international verbreitet.
In rund 20 Bildbänden ist das Werk dieses Ausnahmekünstlers dokumentiert. Berta Prassl hat den Grossteil der Bildbände betreut. Einige davon sind in Fremdsprachen wie Englisch oder Japanisch erschienen. “Franz Weiss war im christlichen Gedankengut und in der Lebenshaltung einfach immer christlich”, resümiert Berta Prassl. “Er hat christlich gelebt und christlich gesprochen und damit die Menschen so beglückt.”
Ab 1975 sei der Künstler regelmässig zweimal im Jahr zu einem Malkurs nach Augsburg gefahren und habe dabei in Sankt Peter am Perlach das Gemälde der Knotenlöserin gesehen. “Das Bild und das Thema haben ihn so ergriffen, dass er es als zentrales Motiv für die von ihm gestaltete Tregister Dorfkapelle verwendet hat.” Das Altarbild entstand unter dem Eindruck der Nuklearkatastrophe 1986 und trägt an einem Band Marias den Schriftzug Tschernobyl.
Glaube schimmert durch Kunstwerke
Der aus dem weststeirischen Södingberg stammende Künstler liebte es christliche Kunst darzustellen und arbeitete sowohl für Kirchen als auch für den Herrgottswinkel daheim. Seine tiefe Frömmigkeit schimmert durch alle seine Werke.
Franz Weiss war sich bereits als kleiner Junge sicher, dass er später Kirchenmaler werden würde. Während einer Maiandacht soll in ihm der Wunsch entstanden sein, einmal in seiner Heimatkirche etwas Bleibendes zu Ehren von Maria zu schaffen. Als Weiss während der Kriegsjahre zum Militär nach Graz kam, hatte er einen Rosenkranz mit einem Marienmedaillon stets bei sich. Maria habe ihm immer geholfen, so Weiss.
Papst Franziskus verehrt die Darstellung Mariä als Knotenlöserin, die ihren Ursprung in einem Gemälde in der barocken Kirche St. Peter am Perlach in Augsburg hat. Heute verehren in Lateinamerika viele Menschen Maria in dieser Darstellung; der 8. Jedes Monats ist Mariä Knotenlöserin gewidmet. Zum Abschluss des Marienmonats im Mai 2021 betete Papst Franziskus für das Ende der Coronaepidemie in den Vatikanischen Gärten vor dem Bildnis der Knotenlöserin, das Franz Weiss in unsere Zeit übersetzt hat.
Ein Beitrag von Martina Raab.
vaticannews, 30. Dezember 2021
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