Montserrat – Monumentaler Rosenkranz

Wiederherstellung des ursprünglichen Entwurfs des monumentalen Rosenkranzes von Antoni Gaudí

Quelle, 9.4.2015
Rosenkranz kathpedia
Unsere Liebe Frau von Montserrat
Kloster Montserrat

Wiederherstellung des ursprünglichen Entwurfs des monumentalen Rosenkranzes von Antoni Gaudí

Der ursprüngliche Entwurf des ersten glorreichen Geheimnisses des monumentalen Rosenkranzes von Montserrat, das der Architekt Antoni Gaudí Anfang des 20. Jahrhunderts gestaltete, wurde nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten wiederhergestellt. Träger der Bauarbeiten waren das Kloster Montserrat, die Diputació von Tarragona, die Generaldirektion für kulturelles Erbe und die katalanische Bodenagentur (INCASÒL).

Die Restaurierungsarbeiten stützten sich auf ein Projekt des Architekten Anton Baraut und bestanden darin, die Figur des auferstandenen Christus gemäss dem Projekt von Gaudí wieder an ihrem ursprünglichen Ort aufzustellen, die Christusskulptur zu restaurieren, die Inschrift Ressurrexit, non est hic zu erneuern sowie den Bereich der in die Felsen geschlagenen Höhle und das Grab zu reinigen. Darüber hinaus wurden die Engelsskulptur und die Skulpturengruppe der drei Marienfiguren, die Opferplatten, das Wappen und das Schutzgitter restauriert, der Gartenbereich zwischen dem Weg zur Höhle und dem ersten glorreichen Geheimnis gereinigt und eine neue Landschaftsplanung durchgeführt. Schliesslich wurden der Aussichtpunkt und die Bank des Komplexes rekonstruiert.

Das erste glorreiche Geheimnis, die Auferstehung Christi, wurde ursprünglich vom Architekten Antoni Gaudí entworfen und zeichnete sich durch seinen grossen religiösen und symbolischen Charakter aus. Die Darstellung wurde schnell mit dem Widerauferstehen Kataloniens verbunden. Gaudí liess eine grosse Höhle in den Felsen schlagen, um darin die Grabstelle zu errichten, und führte lediglich einige der Figuren der heutigen Skulpturengruppe aus. Die Skulpturen des Engels und auferstandenen Jesus sind Werke des Bildhauers Josep Llimona (1864-1934). Die drei Marienfiguren wurden von Dionís Renart (1903-1919) nach Vorlagen von Llimona geschaffen. Das Schutzgitter wurde von der Firma Ballarín nach einem Projekt des Architekten Jeroni Martorell erstellt, der ebenfalls den Abschluss der Bauarbeiten des Geheimnisses leitete. Das gesamte Ensemble wird von dem Wappen Kataloniens gekrönt, das von Jaume Bayó in der von Antoni Gaudí entwickelten Mosaikmethode aus zerbrochenen Fliesenscherben namens „Trencadís“ gefertigt und in den Felsen eingelassen wurde.

Der Bau des ersten glorreichen Geheimnisses

Im April 1903 wurde die Zusage der Lliga Espiritual bekannt gegeben, das erste glorreiche Geheimnis zu errichten. Am 15. Mai desselben Jahres erläuterte Antonio Gaudí dem Ausschuss, dass die Arbeiten mehr oder weniger in Abhängigkeit von den gesammelten Mitteln durchgeführt werden würden. Der Architekt schlug vor, eine Grabstelle in den Fels zu schlagen und diese Jesus zu weihen, dessen Figur aus vergoldeter Bronze sich über einem Altar befinden sollte. Sollte das Budget es zulassen, schlug Gaudí weiterhin die Schaffung eines Gemüsegartens oder Aussichtpunkts vor. Der Ausschuss des Geheimnisses erteilte dem Architekten Ende Dezember 1903 schliesslich den Auftrag zum Beginn der Arbeiten, die sich aufgrund der hohen Kosten jedoch verzögerten.

Im August 1907 konnte die Figur des auferstandenen Jesus dann aufgestellt werden. Der Abt Deàs hielt den Aufstellungsort jedoch für ungeeignet, weswegen Gaudí die Leitung der Bauarbeiten entzogen und die Skulptur an einem anderen Ort aufgestellt wurde. Beim Weggang Gaudís hatte dieser bereits die grosse Höhle, die Erdaufschüttung für den Gemüsearten, den auferstandenen Jesus und das Wappen Kataloniens fertiggestellt. Der Weggang Gaudís fiel mit fehlenden Geldmitteln zusammen, sodass die Bauarbeiten vollständig ausgesetzt wurden. 1911 wurde über die Aufstellung des Engels und die Errichtung der Grabstelle von Josep Llimona laut dem Projekt von Gaudí berichtet, ohne jedoch das genaue Jahr der Durchführung anzugeben. Im Juni 1912 wurden die abschliessenden Bauarbeiten mit erheblichen Änderungen wieder aufgenommen. Verantwortlich für die Änderungen war Josep Llimona, der ein Modell erstellte, das als Vorlage für die Fertigstellung des Bauwerks diente. Aus den Büchern der Lliga Espiritual de la Mare de Déu de Montserrat lässt sich die zeitliche Abfolge der endgültigen Arbeiten unter der Leitung des Architekten Jeroni Martorell entnehmen. Am 20. Januar 1916 wurden die drei Marienfiguren aufgestellt und im September das Schutzgitter angebracht. Somit konnten die Arbeiten im Jahr 1916 definitiv beendet und das Geheimnis zusammen mit dem restlichen monumentalen Rosenkranz von Montserrat feierlich eingeweiht werden.

In den ersten Tagen des spanischen Bürgerkriegs erlitt das Geheimnis zahlreiche Verstümmelungen: Die Flügel des Engels sowie die Köpfe, Arme und Beine der Skulpturen wurden zerstört und die Inschrift Ressurrexit, no est hic verschwand sogar vollständig. Nach dem Krieg wurde das Geheimnis innerhalb der Restaurierungsarbeiten der Wallfahrtsstätte wiederhergestellt. Die Einweihung des Monuments fand schliesslich am 7. und 8. Juni 1947 anlässlich der Feiern zur Inthronisierung Unserer Lieben Frau von Montserrat statt.

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