Politisches Framing
Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht
Sind Sie “konservativ” oder römisch katholisch? – Gedanken zum “Framing” in Kirche und Welt
edition medienpraxis, Band 14
Politisches Denken ist bewusst, rational und objektiv diese althergebrachte Vorstellung geistert bis heute über die Flure von Parteizentralen und Medienredaktionen und durch die Köpfe vieler Bürger.
Doch die Kognitionsforschung hat die klassische Vernunft längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames. Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob Informationen als wichtig erkannt oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden. Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt unsere öffentlichen Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft. In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik. Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen.
Dieses Buch legt dazu den Grundstein. In einfacher Sprache deckt es zunächst auf, wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt. Es zeigt, wo die Wirkkraft mentaler Mechanismen wie Frames und Metaphern herrührt, und macht deutlich, wieso es für gesunde demokratische Diskurse unabdingbar ist, die Bewertungen von Gesellschaft und Politik durch vorherrschende Frames mit eigenen Wertvorstellungen abzugleichen und für eine authentische Vermittlung der eigenen Weltsicht zu sorgen. Diesen Grundlagen folgt eine Analyse der augenfälligsten Frames unserer deutschsprachigen Debatten über Steuern, Sozialstaat, Gesellschaft, Sozialleistungen, Arbeit, Abtreibung, Islam, Terrorismus, Zuwanderung, Flüchtlingspolitik und Umwelt.
Biografie
Elisabeth Wehling; nach dem Studium der Germanistik, Journalistik und Soziologie an der Universität Hamburg und der Università degli Studi La Sapienza in Rom seit 2007 Master/Ph. D. am Department of Linguistics der University of California, Berkeley. Arbeitsbereiche: Kognitive Linguistik und Journalistik; Schwerpunkte: Einfluss von Sprache auf politisches Denken und Handeln, Interdependenz von Medien und Politik an den Beispielen Deutschland, Italien und USA. Koautorin des „Trendbuch Journalismus“ (2006).
Über den Autor
Elisabeth Wehling, geboren 1981 in Hamburg, leitet seit 2013 am International Computer Science Institute in Berkeley Forschungsprojekte zu Ideologie, Sprache und unbewusster Meinungsbildung. Sie lebt in Berkeley, Kalifornien, und ist in den USA und Europa als Beraterin für Politik und Wirtschaft tätig.
Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht
Autor: Elisbeth Wehling
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Herbert von Halem Verlag; Auflage: 1. (17. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869622083
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