Corona: Italien steht ab 1. Mai unter dem Schutz Mariens

Mit einem Gebet in Bergamo am 1. Mai stellen die italienischen Bischöfe das von der Coronakrise schwer getroffene Land unter den Schutz der Gottesmutter Maria

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Italien: Evangelist Markus als Trost in Corona-Zeiten

Corona: Italien steht ab 1. Mai unter dem Schutz Mariens

Mit einem Gebet in Bergamo am 1. Mai stellen die italienischen Bischöfe das von der Coronakrise schwer getroffene Land unter den Schutz der Gottesmutter Maria. Dass der feierliche Akt am Fest des heiligen Josef, des Arbeiters, stattfindet, ist kein Zufall, sagte uns Kardinal Gualtiero Bassetti, der Vorsitzende der Bischofskonferenz: „Die Arbeitswelt ist einstweilen noch weitgehend blockiert, und es ist notwendig, dass in den erlaubten Formen auch alles getan wird, um sie wieder in Gang zu bringen”.

Mehr als 300 Gläubige hätten ihm geschrieben und darum gebeten, das Land in dieser schweren Krise der Fürsprache der Muttergottes anzuvertrauen, so der Kardinal, der Erzbischof von Perugia ist. Er habe mit anderen beratschlagt und bald gewusst, „dass wir eine Antwort des Glaubens und der Liebe zur Muttergottes geben müssen. Die Gläubigen sind den Bischöfen manchmal voraus.”

Das Gebet wird am 1. Mai um 21 Uhr in der Wallfahrtsbasilika „Santa Maria del Fonte“ bei Caravaggio stattfinden und per Livestream übertragen. Der Ort, aus dem der gleichnamige Künstler stammt, liegt in der Provinz Bergamo, die als die am schlimmsten vom Coronavirus getroffene Region Europas gilt. Italien insgesamt verzeichnet immer noch mehr als 300 Corona-Tote täglich, die Gesamtzahl der Opfer des Virus liegt bei rund 28.000.

Zurück zur Arbeit

Inzwischen hat die Regierung in Rom beschlossen, die Ausgangssperre im Land in drei Wochen zu lockern. Am 18. Mai dürfen in ganz Italien Geschäfte wieder öffnen, am 1. Juni auch Kaffeebars, Restaurants und Friseure.

Mit der Perspektive einer Rückkehr zur Arbeit und damit zu Einkommen erhält die Geste der Weihe Italiens an Maria am 1. Mai eine neue Dimension, erklärt Bassetti. Der Kardinal wirbt darum, bereits jetzt „in den erlaubten Formen alles zu tun, um die Arbeitswelt wieder in Gang zu bringen. Arbeit ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor: Ich arbeite und ernähre mich und meine Familie. Arbeit gehört auch zur Berufung des Menschen, denn so ahmt er Gott nach, der die Welt erschaffen hat.”

Auch schaffe Arbeit Beziehung, sagt der Kardinal mit Verweis auf das Leben Jesu vor seinem öffentlichen Auftreten. „Arbeit erzeugt immer Gemeinschaft, sie erzeugt Dialog und Austausch, also ist Arbeit in einem ganzheitlichen Sinn für das Leben des Menschen nötig. Deshalb wollen wir diese Werte betonen, an die wir als Kirche zutiefst glauben.”

Streitpunkt Gottesdienste

Heilige Messen sind in Italien seit Anfang März ausgesetzt. Die Regierung hatte sich schwere Kritik der italienischen Bischofskonferenz CEI eingehandelt, als sie eine Erlaubnis öffentlicher Gottesdiensten erst für Juni in Aussicht stellte. Die Bischöfe stehen darüber in Verhandlungen mit der Regierung, sie wollen zumindest Freiluftmessen ab 11. Mai erlaubt sehen.

Papst Franziskus hat indessen in seiner Frühmesse am Dienstag mit Blick auf die schrittweise Lockerung von Quarantäneregeln „um die Gnade der Vorsicht und des Gehorsams gegenüber Anordnungen” gebetet, „damit die Pandemie nicht zurückkommt.” Viele Beobachter in Italien werten das als eine Parteinahme des Papstes für die restriktive Haltung der Regierung, was öffentliche Gottesdienste betrifft.

vatican news – gs, 30. April 2020

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