Venezuela

Venezuela – Bischöfe: „Es darf keine Zeit mehr verloren werden”

Quelle
Gegen die eigene Verfassung
Kirche erhebt prophetisch Stimme gegen Regierung
Christenverfolgung.org
Venezuela – EU-Menschenrechtspreis an zersplitterte Opposition
Kritik an Papst-Äusserungen zu Venezuela und Nicaragua von 20 Ex-Regierungschefs

Caracas , Fidesdienst, 20. März 2018

Am gestrigen 19. März, dem Fest des heiligen Josef, wandte sich die Bischofskonferenz von Venezuela in einer Botschaft an das Volk Gottes und „alle Menschen guten Willens“. In ihrem Hirtenbrief erinnern die Bischöfe alle, „die politische und gesellschaftliche und wirtschaftliche Verantwortung tragen“ daran, dass alles was sie “für einen Menschen tun, der sich in einer schlechteren Lebenssituation befindet, für Jesus selbst angetan wird”. In der Botschaft beklagen die Bischöfe, dass Venezuela „für alle zu einem fremden Land geworden ist“ da ein „totalitäres, ungerechtes, ineffizientes, manipulatives System entstehen soll“, dass nur die Regeln derer kennt, „die auf Kosten der Menschen an der Macht bleiben wollen”.

Die Situation in Venezuela ist zunehmend dramatisch, seit neben dem Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Produkten, auch fehlende Stromversorgung den Alltag erschwert, wie die nationale Beobachtungsstelle ENCOVI bestätigt (vgl. Fides 24/02/2018), das dokumentiert, dass neun von zehn Familien nicht über die notwendigen Mittel verfügen, um ihre Grundbedürfnisse erfüllen zu können.
In ihrer Botschaft ermahnen die Bischöfe unter Hinweis auf ihre Erklärung vom 29. Januar: “Hört auf den Ruf des Volkes! Es bittet darum, gehört zu werden. Versprechungen oder kleine Geschenke, die darauf abzielen, Menschen zu versklaven und unproduktiv zu machen, reichen nicht aus. Es darf keine Zeit mehr verloren werden, denn es ist Zeit für eine echte Veränderung”.
„Am Ende werden wir an der Liebe gemessen werden, mit der wir gelebt und gearbeitet haben”, so die Bischöfe, „alle Macht ist vergänglich: wie wir sie bekommen haben, können wir sie jederzeit verlieren”.
Abschließend bitten die Bischöfe um “bedeutende Gesten der Barmherzigkeit und Nächstenliebe gegenüber jenen, die wirklich das Bedürfnis nach einem Ausdruck von Zärtlichkeit und Solidarität verspüren”, besonders in der Woche vor Ostern vom 19. bis zum 22. März. Und in besonderer Weise solle man sich an all jene erinnern, die getötet wurden, weil sie die Werte der Demokratie im Land vertreten haben. “Möge das Licht und die Weisheit des Heiligen Geistes uns begleiten, damit wir auf gerechte, friedliche und menschliche Weise dazu beitragen, aus der Krise heraus zu kommen, die jeden in Venezuela betrifft“, so die Bischöfe.
(LG) (Fides 20/03/2018)

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