Papst Franziskus warnt

Papst Franziskus: Im neuen Jahr die Liebe und Hilfe Marias empfangen

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Papst Franziskus warnt: So viele Katholiken hätten heute die Orientierung verloren: “sie wähnen sich frei und werden zu Sklaven”. Er fordert alle auf, sich im Neuen Jahr an Maria zu orientieren und wieder zu Kinder Gottes zu werden.

AC Wimmer

Vatikanstadt, 1. Januar 2019 (CNA Deutsch)

Wenn man herausgefordert wird, dann ist es richtig, sich an Maria zu wenden, um sie um Hilfe zu bitten. Die Muttergottes ist die Mutter aller Katholiken, die ein jeder nötig hat und auch annehmen muss: Das hat Papst Franziskus am heutigen Neujahrstag betont. Mit dabei zur Feier der heiligen Messe am Hochfest am 1. Januar 2019 waren auch Sternsinger aus fünf europäischen Ländern.

Sich von der Muttergottes anschauen zu lassen, umarmen zu lassen, an der Hand nehmen zu lassen: Darüber predigte der Pontifex im Petersdom am Neujahrstag – und schlug den Bogen von der Muttergottes zu allen Müttern dieser Welt.

“Besonders in Zeiten der Not, wenn wir in die Knoten des Lebens verstrickt sind, heben wir zu Recht unsere Augen auf die Muttergottes”, sagte der Papst. “Doch zuerst sollten wir uns von der Muttergottes anschauen lassen.”

Im Blick der Muttergottes

Maria sieht die Menschen vorrangig nicht als Sünder, sondern als Kinder Gottes. “Die Augen der Muttergottes sind in der Lage, Licht in jede dunkle Ecke zu bringen; überall wecken sie die Hoffnung wieder”, sagte Franziskus. “Wenn sie auf uns blickt, sagt sie: ‘Habt Mut, liebe Kinder; hier bin ich, eure Mutter!'”

Dieser mütterliche Blick macht Mut und schenkt Vertrauen, so der Pontifex im Petersdom. Doch unter den Augen Marias wachse der Katholik auch im Glauben: “Ihr mütterlicher Blick hilft uns, uns selbst als geliebte Kinder im treuen Volk Gottes zu sehen und einander zu lieben, unabhängig von unseren individuellen Begrenzungen und Zugängen.”

Umarmt von Maria

Angesichts der Einsamkeit und Zerrissenheit des modernen Menschen sei die Umarmung Marias besonders wichtig heute, fuhr Franziskus fort. “Die Welt ist ganz vernetzt, aber scheint immer uneiniger zu werden.”

Das gelte auch für die Kirche, die ja einig sein müsse:

“Die Muttergottes hält uns in der Kirche verwurzelt, wo die Einheit mehr zählt als die Vielfalt”, sagte der Papst – für manche Zuhörer eine Anspielung auf die Spaltungen und Skandale, welche die Kirche derzeit so schwer belasten. Das tut Maria, indem sie auf Gott zeigt, betonte der Papst.

“Wenn der Glaube einen Platz für die Muttergottes einnimmt, verlieren wir das Zentrum nie aus den Augen. Das ist der Herr, denn Maria zeigt nie auf sich selbst, sondern auf Jesus”, sagte er.

Als Mutter zeige sie auch auf die Mitmenschen, fuhr Franziskus fort. Und sei ein Vorbild für alle Mütter – und deren wichtige Rolle: “Wir müssen von den Müttern lernen, dass der Heroismus in der Hingabe besteht, die Stärke im Mitleidhaben, die Weisheit in der Milde”.

An der Hand Mariens

So wie Kinder an der Hand ihrer Mutter gehen: So dürfen Katholiken, als Kinder Gottes, sich von Maria an der Hand nehmen lassen, sagte der Papst. “Maria, nimm uns bei der Hand”.

Das sei heute sogar dringend nötig – nicht nur weil Gott selbst nicht ohne Mutter ausgekommen sei: So viele Katholiken hätten heute die Orientierung verloren, warnte der Papst, und fuhr fort: “sie wähnen sich frei und werden zu Sklaven”.

“Wie viele, die die mütterliche Zuneigung verdrängt haben, leben zornig und gleichgültig gegenüber allem! Wie viele reagieren auf alles und auf alle mit Gift und Bosheit! Sich als böse zu gebärden scheint zuweilen sogar ein Synonym für Stärke zu sein.”

In Wahrheit sei es jedoch Schwäche. “Wir müssen von den Müttern lernen, dass der Heroismus in der Hingabe besteht, die Stärke im Mitleidhaben, die Weisheit in der Milde.”

Sternsinger im Petersdom

Wie es Tradition ist, waren Sternsinger aus dem ganzen deutschsprachigen Europa, aber auch der Slowakei und anderen Ländern bei der Papstmesse im Petersdom.

Die Gaben zum Altar brachten drei Sternsinger aus Deutschland. Wie “Vatican News” berichtet, handelte es sich um Tina Hermes (12), Hanna Brinker (13) und Maximilian Bergmann (11) aus Spelle im Emsland.

Ihr liebstes Sternsinger-Lied trugen Giuliana, Ona, Elias und Lukas vor – vier Zwölfjährige aus Reinach in Basel-Land in der Schweiz. Die Kinder aus der Eidgenossenschaft besuchten auch die Schweizergarde und wurden – so ein Bericht von “kath.ch” – vom Kommandanten Christoph Graf persönlich empfangen.

Zum Abschluss der Eucharistiefeier im Petersdom betete Papst Franziskus, dass “der Herr uns auf die Fürsprache der Jungfrau Maria erlauben wird, Handwerker des Friedens zu sein – das beginnt zu Hause, in der Familie: Handwerker des Friedens – jeden Tag des neuen Jahres”.

Hannah Brockhaus trug zur Berichterstattung bei.

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