Weihnachten

Weihnachten – Die Geburt des Lichtes

Quelle
Vatikan – Liturgische Feiern in der Weihnachtszeit

Weihnachten – Die Geburt des Lichtes

Jahr für Jahr feiern wir Menschen Weihnachten im Gedenken an eine besondere Geburt vor etwa 2000 Jahren. Dies ist für viele zu einer rein äusserlichen Angelegenheit geworden. Doch in Wahrheit hängt damit ein großes Geheimnis zusammen.

Jährlich am 24.Dezember wird das Weihnachtsfest gefeiert und der Geburt Jesu Christi, des Erlösers, gedacht. Die meisten Menschen können – abgesehen von religiöser oder kommerzieller Tradition – das historische Geschehen kaum mehr in einen aktuellen Bezug zu sich selbst setzen. Die tiefere Bedeutung der Worte „Heilige Nacht“, Heiligabend oder Christfest ist in Vergessenheit geraten. Auch das heute vielfältig künstlich erzeugte Licht kann nicht darüber hinweg täuschen. Sinnentleert fragt sich so mancher: Hat Weihnachten überhaupt etwas mit mir zu tun?

Das Geheimnis der göttlichen Geburt

Um einen persönlichen spirituellen Bezug zu der Bedeutung des Weihnachtsfestes gewinnen zu können, muss man sich von der Vorstellung lösen, dass die Bibel ausschließlich oder überwiegend äussere historische Wirklichkeiten aus dem Leben Jesu beschreibt. Der in den Evangelien geschilderte spirituelle Weg, den Jesus seinen Schülern vorlebte, ist vielmehr zugleich historisch und zeitlos. Das heißt, jeder Mensch, der diesen spirituellen Weg geht, erlebt innerlich und zum Teil auch äußerlich, was in den Evangelien als Ausdruck seelischer und geistiger Gesetzmäßigkeiten und Kräfte geschildert wird. Diese Gesetzmäßigkeiten können sich also auch in der Gegenwart ausdrücken. Immer wieder wird sich ein neuer, junger Impuls aus der geistigen Welt in der irdischen Welt verkörpern und es jedem Menschen ermöglichen, ihn im eigenen Wesen zu erleben. Dazu ist es notwendig, innerlich auf das erlösende Neue zu warten – rücksichtsvoll und achtsam. (Genaueres dazu im Beitrag „Advent“.)

Wer bereit ist, seine bisherigen Werte zu hinterfragen und sein Leben neu im Sinne der geistig-seelischen Gesetze zu gestalten, beginnt eine Vorbereitungszeit, die in der Bibel mit der Gestalt Johannes des Täufers angedeutet wird. Er ist der Vorläufer, der Wegbereiter für den göttlichen Sohn im eigenen Selbst. Wenn dann dieser Reinigungs- und Vorbereitungsprozess abgeschlossen ist und die Relativität der irdischen Welt zutiefst erkannt wurde, kann in Bethlehem, das heißt in der Grotte des eigenen Herzens, das „göttliche Kind“ – der Jesus – geboren werden. Jesus steht dann für das göttliche Licht, das sich mit dem Herzen des Menschen verbindet, um sein wahres Selbst zu erwecken. Dieses Ereignis kann den ganzen Menschen mit dem erlösenden inneren Licht entzünden und ihn für ein vollkommen neues Leben öffnen. Der Weihnachtsbaum mit seinen vielen Lichtern kann zu einem anschaulichen Symbol für diese lichtvolle Gegenwart werden.

Die frohe Botschaft

Angelus Silesius, ein christlicher Mystiker, formulierte vor etwa 350 Jahren folgenden Aphorismus: „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, so wärst du doch verloren.“ Er erkannte, dass es nichts nützte, auf eine Vergangenheit zu starren, die sich einmal ereignet hat und auf eine Erlösung von außen zu hoffen, ohne sich selbst in der Kraft des Lichtes verwandeln zu lassen, sondern dass es darauf ankommt, den Christus – das Licht der göttlichen Welt – im eigenen Inneren zu empfangen, damit aus dem göttlichen Samen im menschlichen Herzen Jesus der Herr geboren werden kann. Dieser göttliche Same liegt schlafend in jedem Menschenherzen. Alles hängt davon ab, wie sehr der Mensch sich nach dem einen wahren Licht sehnt. Daher geht Weihnachten, das Fest der heiligen Geburt, uns alle an.

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