18. Sonntag im Jahreskreis B (05.08.2018)

Was ist uns wichtig im Leben? Worum sollen wir uns mühen?

Quelle
L1: Ex 16,2-4.12-15; L2: Eph 4,17.20-24; Ev: Joh 6,24-35

Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Jeder Mensch hat bestimmte Ziele im Leben. Es gibt vorgegebene und frei gewählte Ziele. Das Evangelium dieses Sonntags stellt uns vor die ganz persönliche Frage: Was sind unsere Ziele? Was ist uns wichtig im Leben? Worum mühen wir uns?

Jesus war mit einer grossen Zuhörerschaft konfrontiert, die zuerst einmal vor allem das irdische Wohlergehen suchte. Sie verlangten buchstäblich nach Brot, um körperlich satt zu werden und keine weiteren Sorgen zu haben. Doch genau dieses Brot kann den Hunger des menschlichen Herzens nicht stillen.

Jesus verheisst seinen Jüngern das wahre Brot, das vom Himmel kommt. Dieses Brot ist er selber für alle jene, die an ihn glauben, ihm nachfolgen und die mit ihm durch die Taufe und die heilige Eucharistie verbunden bleiben.

In der Geschäftswelt ist es entscheidend, auf welche materiellen Werte man setzt und worin man investiert. Im günstigen Fall kann man Gewinn machen, unter negativen Vorzeichen ist ein Verlust absehbar. Wie viel Zeit und Energie wenden doch manche Menschen dafür auf, ihre Finanzen zu ordnen und wirtschaftlich erfolgreich zu sein! Sie mobilisieren alles und jedes, um das vergängliche Brot dieser Erde zu bekommen; ja oft streben sie nach Reichtümern, die sie selber gar nicht brauchen und auch nicht geniessen können.

Das Evangelium vom Brot des Himmels lässt uns fragen: Wieviel bedeutet uns das Reich Gottes? Ist das Himmelreich, welches uns Jesus verheisst, die für uns entscheidende Wirklichkeit? Oder leben wir so wie jene, die nicht an ein Weiterleben nach dem Tod glauben und die daher von Gott auch nichts Grösseres erwarten? Jesus möchte, dass unser Glaube stark und gross ist und dass wir von Gott viel, ja alles erwarten!

Jesus gibt uns einen guten Rat. Er sagt zu den Menschen, die ihn aufsuchen, weil sie durch das Wunder der Brotvermehrung satt geworden sind: „Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird.“ (Joh 6,27)

Das Evangelium vom Reich Gottes, welches Jesus uns verkündet, ist eine wirklich froh machende Botschaft! Gewiss, es ist anspruchsvoll und verlangt den ganzen Einsatz unseres Herzens. Mit Halbheiten sollten wir uns nicht zufriedengeben. Zugleich ist es der Weg zum wahren Glück!

Nur Gott selbst, der uns das wahre Brot vom Himmel gibt, kann unser Herz mit seiner Liebe erfüllen. Irdische Sattheit reicht hier nicht aus. Wie oft kommt es vor, dass Menschen buchstäblich alles haben, was sie sich an irdischen Freuden vorstellen können, und dass sie doch im Tiefsten ihres Herzens unglücklich sind. Die Lebensgeschichten der sogenannten Stars – seien es Schauspieler, Sänger oder Partygrössen – zeigen dies immer wieder auf. Zum Glücklichsein braucht der Mensch nicht viel an irdischen Gütern; es genügt uns das „tägliche Brot“, um das wir im Vaterunser beten. Was aber wesentlich ist, das sind Werte der Freundschaft, der familiären Verbundenheit in Liebe und vor allem die lebendige Verbindung mit Gott.

Der Glaube an Jesus Christus eröffnet uns den Weg zum ewigen Leben. Wer an ihn glaubt, der empfängt das Brot des Himmels. Der Glaube an Jesus Christus ermöglicht uns auch den Zugang zur heiligen Eucharistie. Im heiligen Messopfer werden der Tod und die Auferstehung Christi auf sakramentale Weise gegenwärtig gesetzt. In der heiligen Kommunion dürfen wir hinzutreten zum Tisch des Herrn. Mit den Augen des Glaubens erkennen wir, dass es nicht mehr Brot ist, was wir empfangen, sondern der Leib Christi. Wer Christus den Herrn in der heiligen Kommunion mit Glaube und Liebe empfangen darf, der trägt ihn im Herzen. Die Liebe Christi aber drängt uns, unseren Brüdern und Schwestern Gutes zu tun und sie zu Gott zu führen. Dabei begleitet uns die Fürbitte der Gottesmutter Maria, des heiligen Josef und aller Engel und Heiligen.

Amen.

 

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