Kardinal Meisner – Predigten, Ansprachen, Hirtenworte

‘Ein Andenken für uns’  UPDATE

Kardinal Meisner – Predigten, Ansprachen, Hirtenworte
Ein Andenken für uns Vollständiger Text

Hirtenbrief 2013 von Joachim Kardinal Meisner für die Kinder

Liebe Kinder!

In diesem Jahr komme ich mit meinem Hirtenbrief an euch schon einige Wochen früher als sonst.
Das hat seinen Grund darin, dass wir vom 5. bis 9. Juni dieses Jahres in Köln ein grosses Fest feiern, zu dem katholische Christen aus ganz Deutschland eingeladen werden. Wir nennen dieses Fest einen „Eucharistischen Kongress“. Ich möchte euch gleich erklären, was man darunter versteht.

Wenn gute Freunde eines Tages auseinandergehen müssen, dann hinterlassen sie sich ein so genanntes Andenken, einen Gegenstand, der den anderen daran erinnert, an ihn zu denken. Bei meinen vielfältigen Besuchen als Bischof in Gemeinden, Familien und Versammlungen erlebe ich manchmal, dass mir etwa eine Frau sagt: „Die schöne Perlenkette, die ich trage, ist ein Andenken an meine gute Mutter, die sie jahrzehntelang getragen hat. Und vor ihrem Tod hat sie mir als Andenken ihre schöne Kette geschenkt“.

Ich selbst bin ein solcher Beschenkter. Mir wurde von meiner guten Mutter ihr Rosenkranz geschenkt. Er ist mir lieb und teuer. Er erinnert mich sehr stark an sie.
Auch Jesus hat seinen Jüngern ein Andenken hinterlassen, das sie aber weitergeben sollten durch die Jahrhunderte hindurch bis in unsere Gegenwart und Mitte hinein. Er hat uns nicht nur etwas, also einen Gegenstand, als Andenken vererbt, sondern sich selbst.

Aber wie geht denn das? Bei Menschen gab und gibt es doch so etwas nicht. Aber Jesus ist ja nicht nur ein Mensch, sondern er ist auch Gott. Er ist Gott-Mensch, wie uns das die Heilige Schrift zeigt. Bevor er zu Gott-Vater in den Himmel zurückgekehrt ist, hat er im Abendmahlsaal in Jerusalem mit seinen zwölf Jüngern das Abschiedsmahl gehalten. Dort nahm er das Brot in seine Hände, segnete es und sprach dabei: Das ist mein Leib. Und mit dem Kelch mit Wein tat er das Gleiche, indem er sagte: Das ist mein Blut (vgl. Lk 22,19-20). Jesus sagte dann zu seinen Jüngern: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“. Das tun wir in jeder heiligen Messe. Das Brot, das zu Jesu Leib geworden ist, nennen wir „Eucharistie“. Leider verlieren wir dieses grosse Geschenk oft aus unserem
Gedächtnis, und deshalb müssen wir uns immer wieder daran erinnern.

Und so feiern wir einen Eucharistischen Kongress in Deutschland. Aus allen Teilen Deutschlands kommen katholische Christen in Köln zusammen, um sich daran zu erinnern, dass Christus in der heiligen Eucharistie immer bei uns ist.

„Kongress“ ist eigentlich ein lateinisches Wort und heisst „Zusammenkommen“. Dabei sollten auch die Kinder nicht fehlen, wenn alle Gläubigen mit Jesus in der heiligen Kommunion zusammenkommen. Auf dieses wichtige Ereignis wollen wir uns auch vorher schon gut vorbereiten. Deshalb schreibe ich euch diesen Hirtenbrief.

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