“Behütet und bedacht”
Libori-Fest mit Erhebung der Reliquien und Pontifikalvesper eröffnet
„Behütet und bedacht“ ist Leitwort des Liborifestes 2018
Paderborn, 28. Juli 2018
Mit den Worten „Procedamus in nomine Domini – Brechen wir auf im Namen des Herrn!“ eröffnete Erzbischof Hans-Josef Becker am Samstagnachmittag die festliche Prozession im Hohen Dom zu Paderborn, mit der die Reliquien des heiligen Liborius aus der Domkrypta in den Hochchor der Paderborner Bischofskirche überführt wurden. Zuvor rief das neue Geläut des Paderborner Domes die Menschen gemeinsam mit allen Glocken der Paderborner Kirchen zum feierlichen Gottesdienst. Zu den Klängen des Libori-Tuschs wurde der vergoldete Schrein mit den Reliquien des Bistumspatrons im Hochchor aufgestellt und damit das Liborifest 2018 offiziell eröffnet. Das diesjährige Liborifest steht unter dem Leitwort „behütet und bedacht“.
Erzbischof Becker begrüsste zu Beginn der Pontifikalvesper die zahlreichen Gläubigen im Paderborner Dom. „Feiern wir miteinander Libori 2018, indem wir die Reliquien unseres Bistums-, Dom- und Stadtpatrons aus der Krypta in den Hochchor geleiten“, so Erzbischof Hans-Josef Becker.
In seiner Einführung in den Gottesdienst sagte der Paderborner Erzbischof im Hinblick auf das Leitwort des diesjährigen Liborifestes „behütet und bedacht“: „Es ist schön, dass wir – gerade bei diesen Wetterverhältnissen – mit unserem Dom ein Dach über den Kopf und auch bergende Wände an unserer Seite haben.“ Er erinnerte an das „in beeindruckender Weise“ am letzten Sonntag begangene 950-jährige Jubiläum der Weihe des Imad-Domes, auf dessen Grundriss der heutige Dom errichtet ist. „Heute und an den kommenden Tagen dürfen wir erfahren, wie im Dom Tausende von Menschen zusammenkommen, Jung und Alt, von Nah und Fern, um miteinander Gott zu loben und Stärkung zu erfahren auf die Fürsprache des heiligen Liborius. Auch von ihm, von unserem Patron, erfahren wir uns als Behütete und Bedachte.“ Dies gebe Menschen Kraft für den Alltag.
Der Paderborner Erzbischof begrüsste in seiner Ansprache die anwesenden Bischöfe, Priester und Laien, die aus verschiedenen Teilen der Weltkirche zur Feier des Libori-Festes nach Paderborn gekommen waren. Den ersten Willkommensgruss richtete er traditionell an den Nachfolger des heiligen Liborius auf dem Bischofsstuhl der Diözese Le Mans in Frankreich, Bischof Yves Le Saux, der von einer Pilgergruppe der St.-Liborius-Fraternität begleitet wurde.
Erzbischof Becker begrüsste dann Erzbischof Marin Barisic, den Erzbischof von Split-Makarska in Kroatien, Erzbischof Wiktor Skworc aus dem Erzbistum Kattowitz in Polen, den Koptisch-Katholischen Bischof von Assiut in Ägypten, Bischof Kyrillos William Samaan OFM, Bischof Precioso D. Cantillas SDB aus dem Bistum Maasin auf den Philippinen, den Apostolischen Administrator von Meki in Äthiopien, Bischof Abraham Desta, Bischof Lucio Muandula aus Xai-Cai in Mosambik, Bischof Rex Ramirez aus Naval auf den Philippinen, die drei Bischöfe mit Paderborner Wurzeln, nämlich Bischof Dr. Josef Clemens aus dem Vatikan, Erzbischof Karl Hesse MSC, emeritierter Erzbischof von Rabaul auf Papua Neuguinea, und Bischof Heinz Josef Algermissen, den emeritierten Bischof von Fulda. Zudem begrüsste er Weihbischof Krysztof Zadorko aus dem Bistum Köslin-Kolberg in Polen und Weihbischof Emmanuel Dassi Youfang aus dem Bistum Bafoussam in Kamerun. Im Hinblick auf den Erzbischof von Lemberg in der Ukraine, Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki, sagte Erzbischof Becker, dass er zu einem späteren Zeitpunkt kommen werde. Einen besonderen Willkommensgruss richtete Erzbischof Becker an den Präsidenten des nordrhein-westfälischen Landtags, André Kuper MdL, der gemeinsam mit seiner Ehefrau zur Eröffnung der Liborifeierlichkeiten gekommen war.
Im Anschluss an seine Ansprache zog Erzbischof Becker zusammen mit den Paderborner Weihbischöfen, den Gastbischöfen, dem Paderborner Metropolitankapitel sowie zahlreichen Priestern aus nah und fern in einer feierlichen Prozession in die Krypta des Hohen Doms. Dort wurde der vergoldete Schrein mit den Reliquien des Bistumspatrons erhoben und in einer Prozession in den Hochchor geleitet. Bis zur Rückführung des Schreins am Dienstag werden die Reliquien im Hochchor zur Verehrung durch die Gläubigen bleiben.
Während der Schrein durch die dicht gedrängt im Paderborner Dom stehenden Menschen zum Altarraum getragen wurde, ertönte dreimal der von Bläsern des Bahnsozialwerk Blasorchesters vorgetragene Libori-Tusch aus dem Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das Bahnsozialwerk Blasorchester wird geleitet von Andreas Steins. Nach der Prozession fand die Verehrung der Reliquien durch die Gastbischöfe und das Paderborner Metropolitankapitel statt. Dann feierten die Bischöfe zusammen mit den versammelten Gläubigen die traditionelle lateinische Pontifikalvesper, die mit dem Segen des Erzbischofs endete.
Im Anschluss an die Pontifikalvesper mischte sich Erzbischof Becker mit den bischöflichen Gästen aus aller Welt unter die im und vor dem Paradiesportal wartenden Menschen. Viele Gläubige nutzten nach dem Gottesdienst die Gelegenheit, ein von Domkapitular Prälat Thomas Dornseifer gereichtes Reliquiar mit Reliquien des heiligen Liborius zu berühren. Den Gläubigen war es zudem möglich, einen persönlichen Segen zu empfangen. Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, Domkapitular Monsignore Andreas Kurte und Domkapitular Dr. Thomas Witt legten Gläubigen die Hände auf und spendeten den Segen „auf die Fürsprache des heiligen Liborius“.
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