13. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 5,21-43

Quelle
Matthäus 12.1-46

In jener Zeit fuhr Jesus im Boot ans andere Ufer hinüber, und eine grosse Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füssen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.
Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.
Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt.
Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.
Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.
Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.

Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.
Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?
Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?
Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.
Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.
Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.
Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?
Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!
Und er liess keinen mitkommen ausser Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.
Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.
Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm ausser seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.
Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heisst übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!
Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten ausser sich vor Entsetzen.
Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

Hl. Hieronymus (347-420)

Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
Kommentar zum Markusevangelium, 2; PLS 2, 125f.

„Ich sage dir: Steh auf!“

„Und er liess keinen mitkommen ausser Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.“ Man könnte sich fragen, warum Jesus immer diese Jünger mitnimmt und warum die anderen nicht. So waren diese drei die Begleiter Jesu, als er auf dem Berg verklärt wurde […] Ausgewählt wurden Petrus, auf den die Kirche gebaut wurde, ebenso Jakobus, der als erster Apostel die Siegespalme des Märtyrers empfing, und Johannes, der als erster die Jungfräulichkeit pries […]

„Er […] ging in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum! […] Sofort stand das Mädchen auf und ging umher.“ Wünschen wir uns, dass Jesus auch uns anfasst, und sogleich werden wir uns auf den Weg machen. Mögen wir nun lahm sein oder böse Dinge tun: wir können nicht gehen. Wir liegen möglicherweise auf dem Bett unserer Sünden wie auf unserem echten Bett. Sobald Jesus uns anfasst, werden wir sofort geheilt. Die Schwiegermutter des Petrus litt an hohem Fieber; Jesus fasste sie an der Hand, sie richtete sich auf und sorgte sogleich für sie (Mk 1,31) […] „[…] dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.“ Herr, bitte fass uns an der Hand, uns, die wir auf dem Bett liegen, richte uns auf vom Bett unserer Sünden, mach, dass wir gehen. Wenn wir uns auf den Weg gemacht haben, dann ordne an, dass man uns etwas zu essen gibt. Im Liegen können wir nicht gehen, und wenn wir nicht aufrecht stehen, können wir den Leib Christi nicht empfangen, dem mit dem Vater und dem Heiligen Geist Ehre gebührt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

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