Montag der 6. Osterwoche

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 15,26-27.16,1-4a

Quelle

Sel. Gisela von Ungarn
Hl. Helga – Tagesheilige

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen.
Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid.
Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoss nehmt.
Sie werden euch aus der Synagoge ausstossen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten.
Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben.
Ich habe es euch gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt, euch an meine Worte erinnert.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst
Apostolisches Schreiben „Salvifici Doloris“, 25 (Copyright © Libreria Editrice Vaticana)

»Sie werden euch aus der Synagoge ausstossen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten«

Das Evangelium vom Leiden spricht zunächst an verschiedenen Stellen vom Leiden »für Christus«, »um Christi willen«, und dies mit Jesu eigenen Worten oder auch mit den Worten seiner Apostel. Der Meister verbirgt nicht vor seinen Jüngern und Anhängern die Aussicht auf ein solches Leiden, sondern eröffnet sie ihnen mit allem Freimut, wobei er zugleich auf die übernatürlichen Kräfte hinweist, die ihnen inmitten von Verfolgung und Drangsal »um seines Namens willen« beistehen werden. Diese werden zugleich ein besonderer Erweis der Ähnlichkeit mit Christus und ihrer Verbundenheit mit ihm sein. »Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat… Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt… Der Sklave ist nicht grösser als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen… Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat« (Joh 15,18-21). »Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt« (Joh 16,33).

Dieses erste Kapitel des Evangeliums vom Leiden, das von den Verfolgungen, von der Drangsal um Christi willen spricht, enthält eine besondere Aufforderung zu Mut und Tapferkeit, die von der Botschaft der Auferstehung getragen ist. Christus hat durch seine Auferstehung die Welt endgültig überwunden; wegen ihrer Beziehung zu Passion und Tod überwand er die Welt zugleich aber auch durch sein Leiden. Ja, das Leiden ist in einzigartiger Weise in jenen Sieg über die Welt einbezogen, der in der Auferstehung offenbar geworden ist. Christus bewahrt an seinem auferstandenen Leib die Wundmale der Kreuzigung an den Händen, den Füssen und an der Seite. Durch die Auferstehung offenbart er die siegreiche Kraft des Leidens und will die Überzeugung von dieser Kraft denen ins Herz senken, die er zu seinen Aposteln auserwählt hat, wie auch denen, die er ständig erwählt und aussendet. Der Apostel Paulus wird sagen: »So werden alle, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus ein frommes Leben führen wollen, verfolgt werden« (2 Tim 3,12).

Lesungen

Apostelgeschichte 16,11-15

Wir brachen von Troas auf und fuhren auf dem kürzesten Weg nach Samothrake und am folgenden Tag nach Neapolis.
Von dort gingen wir nach Philippi, in eine Stadt im ersten Bezirk von Mazedonien, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf.
Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluss, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten.
Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige, und der Herr öffnete ihr das Herz, so dass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.
Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr überzeugt seid, dass ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus, und bleibt da. Und sie drängte uns.

Psalm 149(148),1-2.3-4.5-6a.9b

Singt dem Herrn ein neues Lied!
Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.
Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen,
die Kinder Zions über ihren König jauchzen.

Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz,
ihm spielen auf Pauken und Harfen.
Der Herr hat an seinem Volk Gefallen,
die Gebeugten krönt er mit Sieg.

In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken,
auf ihren Lagern jauchzen:
Loblieder auf Gott in ihrem Mund,
herrlich ist das für all seine Frommen.

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