Mit dem Papst durch den Marienmonat Mai UPDATE

Maria, die ›Theotókos‹, gemeinsame Zuflucht aller Christen 

Auf kath.net jeden Tag eine Betrachtung zur Gottesmutter aus dem Lehramt Benedikts XVI. zu Maria. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net, 4. Mai 2012

Welch grosses Geschenk ist es, die unbefleckt empfangene Jungfrau Maria zur Mutter zu haben! Eine Mutter, die erglänzt in ihrer Schönheit und die Liebe Gottes durchscheinen lässt. Ich denke an die jungen Menschen von heute: sie sind in einem Umfeld aufgewachsen, das von Botschaften gesättigt ist, die falsche Modelle des Glücks vorbringen. Diese Jungen und Mädchen laufen Gefahr, die Hoffnung zu verlieren, da sie oft der wahren Liebe beraubt zu sein scheinen, die das Leben mit Freude und Sinn erfüllt. Dieses Thema lag meinem verehrten Vorgänger Johannes Paul II. sehr am Herzen, der so viele Male der Jugend unserer Zeit Maria als “Mutter der schönen Liebe” vor Augen gestellt hat.

Nicht wenige Erfahrungen sagen uns leider, dass die Jugendlichen, die jungen Männer und Frauen und sogar die Kinder leicht der Verdorbenheit der Liebe zum Opfer fallen können, betrogen von skrupellosen Erwachsenen, die sich selbst und die jungen Menschen belügen und sie so in die Sackgasse des Konsumismus hineinziehen: auch die heiligsten Wirklichkeiten wie der Leib des Menschen, Tempel des Gottes der Liebe und des Lebens, werden so zu Gegenständen des Konsums; und das immer früher, schon in der Zeit vor dem Jugendalter. Wie traurig ist es doch, wenn die Jungen und Mädchen das Staunen, den Zauber der schönsten Gefühle, den Wert der Achtung für den Leib verlieren, der Offenbarung der Person und ihres unergründlichen Geheimnisses ist! An all dies erinnert uns Maria, die unbefleckt Empfangene, die wir in all ihrer Schönheit und Heiligkeit betrachten. Am Kreuz hat Jesus sie Johannes und allen Jüngern anvertraut (vgl. Joh 19,27), und seither ist sie Mutter für die ganze Menschheit, Mutter der Hoffnung. (Angelus, 8. Dezember 2007)

Von Anfang an also hat, wie Dante sagen würde, “der ew’ge Ratschluss” ein “vorherbestimmtes Ziel” (Paradies, XXXIII, 3): die Frau, die von der Vorsehung dazu bestimmt ist, Mutter des Erlösers zu werden, die Mutter dessen, der sich bis zum äussersten erniedrigt hat, um uns zu unserer ursprünglichen Würde zurückzuführen. Diese Frau hat in den Augen Gottes von jeher ein Antlitz und einen Namen: “die Begnadete” (Lk 1,28), wie der Engel sie nannte, als er sie in Nazaret aufsuchte. Sie ist die neue Eva, Braut des neuen Adam, die dazu bestimmt ist, Mutter aller Erlösten zu sein. So schrieb der hl. Andreas von Kreta: “Maria, die ›Theotókos‹ (die Gottesgebärerin), die gemeinsame Zuflucht aller Christen, ist die erste gewesen, die von dem uranfänglichen Fall unserer Ureltern befreit worden ist” (Homilie IV zu Weihnachten, PG 97, 880 A). Und die heutige Liturgie sagt, dass Gott “im Hinblick auf den Erlösertod Christi […] die selige Jungfrau Maria schon im ersten Augenblick ihres Daseins vor jeder Sünde bewahrt [hat], um [seinem] Sohn eine würdige Wohnung zu bereiten” (Tagesgebet).

Meine Lieben, in Maria, der Unbefleckten Empfängnis, betrachten wir den Abglanz der Schönheit, die die Welt rettet: die Schönheit Gottes, die auf dem Antlitz Christi erstrahlt. In Maria ist diese Schönheit ganz rein, demütig, frei von jeglichem Stolz und aller Eitelkeit. (Angelus, 8. Dezember 2008)

Angelus/8.12.2007: Hochfest der Unbefleckten Empfängnis
Angelus/8.12.2008: Hochfest der Unbefleckten Empfängnis

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