Hochfest Verkündigung des Herrn

Montag, 09 April 2018 – Hochfest Verkündigung des Herrn

Quelle

Neun Monate vor dem Fest der Geburt des Herrn wird das Fest der Verkündigung gefeiert: der Tag, an dem der Engel zu Maria gesandt wurde und ihr verkündete, dass sie zur Mutter des Messias, des Gottessohnes, erwählt war. Maria, Vertreterin ihres Volkes und der Menschheit, hat mit ihrem einfachen Ja geantwortet. Die Gottesmutterschaft ist das zentrale Geheimnis im Leben Marias; alles andere zielt darauf hin oder hat dort seinen Ursprung und seine Erklärung. – Ein Fest der „Verkündigung der Geburt des Herrn“ wurde in der Ostkirche bereits um 550 am 25. März gefeiert; in Rom wurde es im 7. Jahrhundert eingeführt.

http://www.erzabtei-beuron.de/schott/proprium/Maerz25.htm

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Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 1,26-38

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaretzu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüsst, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruss zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verliess sie der Engel.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst
Mulieris dignitatem, 3 (© Copyright – Libreria Editrice Vaticana)

»Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau« (Gal 4, 4)

[Als Antwort auf] die Bestrebungen des menschlichen Geistes auf der Suche nach Gott […] macht die »Fülle der Zeit« […] die Antwort Gottes selbst offenkundig […] Die Entsendung dieses Sohnes, gleichen Wesens mit dem Vater und als Mensch »von einer Frau geboren«, stellt den endgültigen Höhepunkt der Selbstoffenbarung Gottes an die Menschheit dar. […] Die Frau befindet sich am Herzen dieses Heilsereignisses. Die Selbstoffenbarung Gottes, der unerforschlichen Einheit in Dreifaltigkeit, ist in ihren wesentlichen Zügen in der Verkündigung von Nazaret enthalten. »Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden«. – »Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?« – »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden (…). Denn für Gott ist nichts unmöglich« (Lk 1, 31-37).

Es ist naheliegend, wenn wir dieses Ereignis betrachten aus der Sicht der Geschichte Israels, des auserwählten Volkes, dem Maria entstammte; aber es fällt auch nicht schwer, im Hinblick auf all jene Wege daran zu denken, auf welchen die Menschheit seit jeher Antwort sucht auf die grundlegenden und zugleich entscheidenden Fragen, die sie bedrängen. Ist nicht in der Verkündigung von Nazaret der Anfang jener endgültigen Antwort gesetzt, mit der Gott selber der Unruhe des menschlichen Herzens begegnet? Hier handelt es sich nicht nur um Worte Gottes, die durch Propheten offenbart wurden, sondern mit dieser Antwort wird tatsächlich »das Wort Fleisch« (vgl. Joh 1, 14). Maria erlangt auf diese Weise eine solche Verbundenheit mit Gott, dass sämtliche Erwartungen des menschlichen Geistes übertroffen werden. Diese Antwort übertrifft sogar die Erwartungen ganz Israels und insbesondere der Töchter dieses auserwählten Volkes, die auf Grund der Verheißung hoffen konnten, eine von ihnen würde eines Tages Mutter des Messias werden. Wer von ihnen konnte jedoch ahnen, dass der verheißene Messias der »Sohn des Höchsten« sein würde? Vom alttestamentlichen Monotheismus her gesehen, war das kaum vorstellbar. Allein kraft des Heiligen Geistes, der »sie überschattete«, vermochte Maria anzunehmen, was »für Menschen unmöglich, aber für Gott möglich ist« (vgl. Mk 10, 27).

Lesungen

Buch Jesaja 7,10-14

In jenen Tagen sprach der Herr zu Ahas – dem König von Juda; er sagte:
Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe.
Ahas antwortete: Ich will um nichts bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen.
Da sagte Jesaja: Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es euch nicht, Menschen zu belästigen? Müsst ihr auch noch meinen Gott belästigen?
Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel – Gott mit uns – geben.

Psalm 40(39),7-8.9-10.11

An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen,
Brand- und Sündopfer forderst du nicht.
Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt;
darum sage ich: Ja, ich komme.
In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist.

Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude,
deine Weisung trag’ ich im Herzen.
Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde,
meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.

Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im Herzen,
ich spreche von deiner Treue und Hilfe,
ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit
vor der großen Gemeinde.

Brief an die Hebräer 10,4-10

Brüder! Das Blut von Stieren und Böcken kann unmöglich Sünden wegnehmen.
Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt: Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir geschaffen;
an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen.
Da sagte ich: Ja, ich komme – so steht es über mich in der Schriftrolle -, um deinen Willen, Gott, zu tun.
Zunächst sagt er: Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sündopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden;
dann aber hat er gesagt: Ja, ich komme, um deinen Willen zu tun. So hebt Christus das erste auf, um das zweite in Kraft zu setzen.
Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt.

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