Montag, 19. März 2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 1,16.18-21.24a

Quelle

Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes.
Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht blossstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Claude de la Colombière (1641-1682), Jesuit
Erste Lobrede an den hl. Josef

„Fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen“

Wir wissen sehr wenig über das Leben des hl. Josef. Das Evangelium berichtet nur drei oder vier Episoden, in denen er tätig wird. Ein antiker Schriftsteller trifft die Feststellung, dass sich darin keine einzige Äusserung von ihm finden lässt. Eine Erklärung dafür ist vielleicht, dass […] der Heilige Geist uns damit auf die Verschwiegenheit des hl. Josef und seine Zurückgenommenheit aufmerksam machen wollte. Wie dem auch sei, jedenfalls bedeutet das für uns einen herben Verlust. Hätte der Herr es uns erlaubt, Einzelheiten aus dem Leben dieses grossen Heiligen zu erfahren, dann fänden wir zweifellos darin mustergültige Regeln, vor allem für Leute im Ehestand […]

Das Leben des hl. Josef lässt sich in zwei Abschnitte gliedern. Der erste Abschnitt gilt der Zeit vor seiner Heirat, der zweite der nach seiner Hochzeit. Über den ersten Abschnitt fehlt uns jegliche Information, über den zweiten wissen wir nur sehr wenig. Ich gehe aber davon aus, dass beide Zeiträume von grosser Heiligkeit geprägt waren: der erste, weil er in einer so bedeutsamen Heirat gipfelte; der zweite, noch heiligmässiger, weil er ganz von dieser Ehegemeinschaft bestimmt war […]

Welchen Nutzen musste der hl. Josef doch aus so vielen Jahren eines beinahe ununterbrochenen Dialogs mit der Heiligen Jungfrau gezogen haben! […] Ich zweifle nicht im geringsten daran, dass selbst ein Schweigen Marias für ihn förderlich war und dass schon ein Blick auf sie genügte, um die Anregung zu verspüren, Gott zu lieben und alles andere als nebensächlich zu erachten. Aber welcher Art mussten Gespräche sein, die jemand führte, in dessen Seele der Heilige Geist wohnte, in die Gott die Fülle der Gnaden ausgegossen hatte und die mehr Liebe in sich trug als alle Seraphim zusammen! Welche Glut musste aus dem Mund kommen, wenn er sich öffnete, um den Regungen des Herzens Ausdruck zu verleihen! Welche Kälte, welches Eis hätte er nicht zum Verschwinden gebracht! Welche Wirkung aber musste diese Glut auf Josef ausüben, der doch ohnehin dazu veranlagt war, sich entflammen zu lassen! […] Dieses grosse Feuer, das die ganze Erde in Brand zu setzen vermochte, hatte jahrelang nur das Herz des Josef, um es zu erwärmen und verzehren […] Wenn sie geglaubt hat, dass Josefs Herz Teil ihres eigenen Herzens sei, wie sehr muss sie darauf bedacht gewesen sein, dass es sich in Liebe zu Gott entflamme!

Lesungen

Zweites Buch Samuel 7,4-5a.12-14a.16

In jenen Tagen erging das Wort des Herrn an Natan:
Geh zu meinem Knecht David, und sag zu ihm: So spricht der Herr:
Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde ich deinen leiblichen Sohn als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen.
Er wird für meinen Namen ein Haus bauen, und ich werde seinem Königsthron ewigen Bestand verleihen.
Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein.
Dein Haus und dein Königtum sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben; dein Thron soll auf ewig Bestand haben.

Psalm 89(88),2-3.4-5.27.29

Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen,
bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.
Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig;
deine Treue steht fest im Himmel.

«Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten
und David, meinem Knecht, geschworen:
Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand,
und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.»

Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du,
mein Gott, der Fels meines Heiles.
Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren,
mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen.

Brief des Apostels Paulus an die Römer 4,13.16-18.22

Brüder! Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheissung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit.
Deshalb gilt: «aus Glauben», damit auch gilt: «aus Gnade». Nur so bleibt die Verheissung für alle Nachkommen gültig, nicht nur für die, welche das Gesetz haben, sondern auch für die, welche wie Abraham den Glauben haben.
Nach dem Schriftwort: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt, ist er unser aller Vater vor Gott, dem er geglaubt hat, dem Gott, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.
Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.
Darum wurde der Glaube ihm als Gerechtigkeit angerechnet.

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