D: Erzbistum rechtfertigt Schulschliessungen
‘Doch wie schlecht die finanzielle Situation der Schulen sei, habe man aber erst wenige Tage vor der Verkündung am 19. Januar erfahren’
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Kirchensteuern auf Rekordniveau
Der Leiter der Schulabteilung im Erzbistum Hamburg, Christopher Haep, hat Verständnis für die Proteste gegen die geplante Schliessung katholischer Schulen geäussert und zugleich das Handeln der Kirche gerechtfertigt.
„Ich habe vollstes Verständnis, wenn unser Handeln Wut, Enttäuschung und Trauer auslöst“, sagte er dem „Hamburger Abendblatt“ vom Mittwoch. Auch sei begreiflich, dass die recht plötzliche Verkündung der Schulschliessungen von aussen als „Bruch der bisherigen Kommunikation“ gesehen werde.
Doch wie schlecht die finanzielle Situation der Schulen sei, habe man aber erst wenige Tage vor der Verkündung am 19. Januar erfahren. Angesichts der am 29. Januar auslaufenden Anmelderunde für das kommende Schuljahr habe man keine andere Möglichkeit gesehen, als die Schliessung der Schulen sofort zu bestimmen. „Jedes weitere Betriebsjahr hätte die Überschuldung immens steigen lassen und dadurch alle anderen Schulen gefährdet.“
Für die Überschuldung der Schulen ist aus Haeps Sicht nicht zuletzt eine nicht ausreichende Finanzierung durch die Stadt Hamburg verantwortlich. Nach offiziellen Angaben trägt die Stadt – wie bei allen Privatschulen – 85 Prozent der Kosten, der Rest wird über Schulgeld und Zuschüsse des Erzbistums finanziert. Allerdings setze die Stadt den sogenannten Sollwert mit 6.000 Euro pro Schüler viel zu gering an, so Haep.
Das Erzbistum Hamburg hatte am Freitag bekanntgegeben, bis zu 8 seiner 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schliessen. Generalvikar Ansgar Thim begründete den Schritt mit der angespannten Haushaltslage der Diözese, deren Schulden sich nach eigenen Angaben auf 79 Millionen Euro belaufen.
(kna)
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