Texte vom 22. Dezember 2017

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 1,46-56

Quelle
Hl. Franziska Xaviera Cabrini – Tagesheilige
Das Magnificat

In jener Zeit sagte Maria:

Meine Seele preist die Grösse des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Grosses an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehn.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen.
das er unsern Vätern verheissen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Kommentar zum Lukasevangelium, 2,26‒27 (Bibliothek der Kirchenväter, München 1915)

„[…] lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen‟ (Ps 34,4)

In jeder (Seele) sei Marias Seele, dass sie „gross mache den Herrn‟, in jeder sei der Geist Marias, dass er „frohlocke in Gott!‟ Gibt es auch nur eine leibliche Mutter Christi, so ist doch in der Ordnung des Glaubens Christus die Frucht aller. Denn jede Seele empfängt Gottes Wort, wenn sie sonst sonder Makel und Sünde in unversehrter Reinheit die Unschuld wahrt. Jede Seele in solcher Verfassung ‚macht gross‛ den Herrn, wie die Seele Marias „den Herrn gross gemacht und in Gott dem Heiland frohlockt hat‟. Der Herr lässt sich nämlich ‚gross machen‛; so heisst es auch an einer anderen Stelle: „Macht mit mir gross den Herrn!‟ Nicht als ob Menschenwort dem Herrn etwas hinzufügen könnte, sondern weil in uns seine Grösse kund wird. Das Bild Gottes ist nämlich Christus (vgl. 2 Kor 4,4), darum macht die Seele mit jedem rechten und frommen Handeln dieses Bild Gottes, dem sie nacherschaffen ist, in seiner Grösse offenbar; darum hat sie, während sie dasselbe in seiner Grösse offenbart, an dessen Grösse teil und wächst an Erhabenheit, so dass sie jenes Bild mit der leuchtenden Farbe der guten Werke und gleichsam durch eifernde Nachahmung seiner Tugendschöne in sich darzustellen scheint.

Lesungen

Erstes Buch Samuel 1,24-28

Als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein. So brachte sie ihn zum Haus des Herrn in Schilo; der Knabe aber war damals noch sehr jung.
Als sie den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Knaben zu Eli,
und Hanna sagte: Bitte, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die damals neben dir stand, um zum Herrn zu beten.
Ich habe um diesen Knaben gebetet, und der Herr hat mir die Bitte erfüllt, die ich an ihn gerichtet habe.
Darum lasse ich ihn auch vom Herrn zurückfordern. Er soll für sein ganzes Leben ein vom Herrn Zurückgeforderter sein. Und sie beteten dort den Herrn an.

Erstes Buch Samuel 2,1bcde.4-5ab.6-7.8abcd

Mein Herz ist voll Freude über den Herrn,
grosse Kraft gibt mir der Herr.
Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde;
denn ich freue mich über deine Hilfe.

Der Bogen der Helden wird zerbrochen,
die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.
Die Satten verdingen sich um Brot,
doch die Hungrigen können feiern für immer.

Der Herr macht tot und lebendig,
er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.
Der Herr macht arm und macht reich,
er erniedrigt, und er erhöht.

Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub
und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;
er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen,
einen Ehrenplatz weist er ihm zu.

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