Die Löwen kommen

Leseprobe 8 aus dem Buch von Vladimir Palko

Die Löwen kommenQuelle
A Heart on Fire: Catholic Witness and the Next America

Im Februar 2011 gebrauchte Erzbischof Chaput weitere ernste Worte: “Werdet Märtyrer beim Aufbau der Kultur des Lebens! Seid bereit, den Preis zu zahlen!” – Leseprobe 8 aus dem Buch von Vladimir Palko: “Die Löwen kommen”.

Kisslegg, kath.net, 01. August 2014

 “Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.” Joh 15,20

Die Wahrheit ist die, dass im euro-amerikanischen Raum eine neue Christenverfolgung begonnen hat. Es ist eine unblutige Verfolgung. Wir sollten uns über sie nicht täuschen, nur weil sie wesentlich weniger massiv ist als die Verfolgung des Christentums im Kommunismus. Erinnern wir uns an die Christenverfolgung in den 70er- und 80er-Jahren. Auch die Christenverfolgung in der Tschechoslowakei in den 70er- und 80er-Jahren ist schwächer gewesen als in den 50er-Jahren. Und die Christenverfolgung in der Tschechoslowakei oder in Polen war weniger schlimm als in der Sowjetunion.

Ein Magengeschwür ist keine so ernste Krankheit wie der Krebs, aber dies bedeutet nicht, dass ein Magengeschwür keine Krankheit ist. Die Grippe ist eine weniger ernste Erkrankung als ein Magengeschwür, aber das bedeutet nicht, dass die Grippe keine Krankheit ist. Deswegen sollte man das, was mit dem Christentum westlich der Slowakei passiert, mit dem richtigen Namen benennen. Es ist eine Verfolgung. Es sollte uns auch nicht irritieren, dass viele über eine solche Behauptung herablassend und ironisch lächeln. Wurden wir nicht auch im Kommunismus mit Ironisierung oder Bagatellisierung betroffen gemacht? Doch man hat uns getroffen. Hat man nicht veröffentlichte nackte Fakten über die Christenverfolgung durch das Regime als “antisozialistische Propaganda” bezeichnet, als Hetzjagd von “ideologisch diversanten Zentralen”? Sie waren es.

Im Kommunismus galt, je weiter im Osten, desto grösser die Verfolgung. Es scheint, heute gilt, je weiter im Westen, desto grösser die Verfolgung. Die meisten Nachrichten kommen aus der angelsächsischen Welt, aus den USA, Kanada und Grossbritannien.

Wann begann diese Verfolgung? Ab wann mündeten die einzelnen Fälle in einen grossen Strom von Ereignissen, wann wurde eine allgemeine sich wiederholende Gesetzmässigkeit erkennbar? In welchem Jahr, mit welchem Ereignis wurde die rote Linie überschritten? Es gibt dafür mehrere Kandidaten. Als Wendejahr und entscheidendes Ereignis können wir vor allem das Jahr 2004 betrachten und die Nichtwahl von Rocco Buttiglione zum EU-Kommissar. Die Linke sagte damals, ein Mensch mit traditionellen katholischen Ansichten sei dieser Ansichten wegen für die Funktion eines Eurokommissars nicht qualifiziert. Die transformierte Rechte hatte diese Haltung der Linken zur Kenntnis genommen, hatte sich damit abgefunden, die ununterbrochene Zusammenarbeit mit den Linken fortgesetzt und weiterhin mit ihnen die Macht im Europäischen Parlament geteilt.

Heute befinden wir uns zeitlich irgendwo am Ende der ersten Dekade dieser Verfolgung.

Lassen Sie sich nicht dadurch irreführen, dass Ihnen viele Christen sagen, sie wüssten nichts von Verfolgung. Die gab es ja auch im Kommunismus. Es sollte uns auch nicht beirren, dass Westeuropa und Nordamerika im Vergleich zu Osteuropa noch immer viele Vorteile bieten, vor allem in Bezug auf den Lebensstandard. Dort ist das Leben angenehmer als bei uns in der Slowakei.

Es soll uns auch nicht irreführen, dass diese neue Verfolgung weniger brutal ist und bisher nur kleinere Gruppen von Menschen betroffen sind als damals im Kommunismus in Osteuropa. Möge sich das nicht verschlimmern …

Im Sommer 2010 besuchte Erzbischof Charles Chaput aus Denver die Slowakei. In seinem Vortrag in Spišské Podhradie sagte er: “Die religiöse Freiheit der Kirche ist heute auf eine Art und Weise bedroht, wie sie es weder in der nationalsozialistischen noch in der kommunistischen Ära gewesen war.” Klarer kann man es nicht mehr sagen. Charles Chaput erzählt, warum das so ist:

“Es existiert eine Art von innerer Logik, die vom Relativismus zur Repression führt. Dies erklärt auch das Paradoxon, warum die westlichen Gesellschaften zwar Toleranz und Respekt für Andersartige predigen, aber ein Leben nach der katholischen Lehre aggressiv untergraben. Diese Toleranzprediger können nicht akzeptieren, dass die Kirche manche Gedanken und Verhaltensweisen nicht tolerieren darf, weil sie uns entmenschlichen und unsere menschliche Würd

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel