Samstag der 25. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 9,43b-45

Hl. Hieronymus – Tagesheiliger

In jener Zeit staunten alle Leute über das, was Jesus tat; er aber sagte zu seinen Jüngern:
Merkt euch genau, was ich jetzt sage: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden.
Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, so dass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
Predigt über die Demut, 5−6

„Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden“

„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (vgl. Mt 23,12) […] Lasst es uns dem Herrn gleichtun, der vom Himmel in die tiefste Erniedrigung herabgestiegen ist und schliesslich zu einer Höhe emporgehoben wurde, die seiner würdig war. Lasst uns alles ausfindig machen, was der Herr uns lehrt, um uns zur Demut zu führen.

Schon als Säugling finden wir ihn in einer Höhle; er liegt nicht in einer Wiege sondern in einer Krippe. Im bescheidenen Haus eines Handwerkers und einer armen Mutter ist er seiner Mutter und ihrem Mann gehorsam. Er liess sich belehren und hörte auf die, derer er nicht bedurfte; er stellte Fragen, doch so, dass man ob seiner Weisheit in Staunen geriet. Er unterstellte sich Johannes, und empfing als Herr von seinem Diener die Taufe. Er hat denen, die sich gegen ihn stellten, nie Widerstand geleistet, hat seine unbesiegbare Macht nicht unter Beweis gestellt, um sich aus der Hand derer zu befreien, die ihn in Fesseln hielten. Wie ohnmächtig liess er an sich alles geschehen, und wo er es für richtig hielt, lieferte er sich einer vergänglichen Macht aus. Vor dem Hohenpriester erschien er als Angeklagter, vor dem Statthalter unterwarf er sich dessen Urteil, und stumm ertrug er die Verleumdungen, wo er doch den Verleumdern hätte entgegen treten können. Bedeckt vom Auswurf nichtswürdiger Sklaven und Bediensteter, wurde er schliesslich dem Tod ausgeliefert, einem in den Augen der Menschen schimpflichen Tod. So verlief sein Leben, von der Geburt bis zum Tod. Nach solcher Erniedrigung jedoch liess er seine Herrlichkeit aufscheinen […] Lasst uns in seine Spuren treten, damit auch wir zur ewigen Herrlichkeit gelangen.

Lesungen

Buch Sacharja 2,5-9.14-15a

Ich blickte hin und sah: Da war ein Mann mit einer Messschnur in der Hand.
Ich fragte: Wohin gehst du? Er antwortete mir: Ich gehe, um Jerusalem auszumessen und zu sehen, wie breit und wie lang es sein wird.
Da trat der Engel, der mit mir redete, vor und ein anderer Engel kam ihm entgegen und sagte zu ihm: Lauf und sag dem jungen Mann dort: Jerusalem wird eine offene Stadt sein wegen der vielen Menschen und Tiere, die darin wohnen.
Ich selbst – Spruch des Herrn – werde für die Stadt ringsum eine Mauer von Feuer sein und in ihrem Innern ihr Ruhm und ihre Ehre.
Juble und freue dich, Tochter Zion; denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte – Spruch des Herrn.
An jenem Tag werden sich viele Völker dem Herrn anschliessen und sie werden mein Volk sein und ich werde in deiner Mitte wohnen.

Buch Jeremia 31,10.11-12ab.13

Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn,
verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt:
Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln
und hüten wie ein Hirt seine Herde.

Denn der Herr wird Jakob erlösen
und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.
Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe,
sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn.

Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz,
Jung und Alt sind fröhlich.
Ich verwandle ihre Trauer in Jubel,
tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.

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