Donnerstag der 25. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 9,7-9

Hl. Lioba,  Hl. Wenzel – Tagesheilige

In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.
Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.
Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Kommentar zum Lukasevangelium, I, 27 (vgl.: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 21, München 1915)

„Herodes hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen“

Was Wunder auch, wenn der Herr in dieser Welt nur dann erscheint, wenn er will? Selbst bei der Auferstehung ist ein Gottschauen nur denen möglich, die reinen Herzens sind: darum „selig, die reinen Herzens sind; denn sie nur werden Gott schauen“ (Mt 5,8). Wie viele hatte der Herr bereits seliggepriesen, ohne ihnen jedoch die Fähigkeit des Gottschauens zu verheissen! Wenn demnach nur die, welche reinen Herzens sind, Gott schauen werden, dann werden eben andere (ihn) nicht schauen […] noch vermag derjenige Gott zu schauen, der ihn nicht schauen wollte.  

Auch nicht örtlich, sondern mit reinem Herzen lässt Gott sich schauen, nicht mit leiblichen Augen lässt Gott sich suchen, nicht mit dem Blick sich messen, nicht mit tastender Hand sich greifen, nicht in Tönen sich vernehmlich, nicht mit Schritten sich merklich machen. Glaubt man ihn fern, schaut man ihn; ist er zugegen, schaut man ihn nicht. Schauten doch selbst die Apostel nicht alle Christus. Daher seine Klage: „Solange bin ich bei euch, und ihr habt mich noch nicht erkannt“ (Joh 14,9). Nur wer erkannt hat, „welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei“ und „die alles übersteigende Liebe Christi“ (Eph 3,18−19), „schaut Christus, schaut auch den Vater“ (Joh 14,9). Wir kennen ja Christus nicht mehr dem Fleische (2 Kor 5,16), sondern nur dem Geiste nach; „denn Geist ist vor unserem Angesichte Christus der Herr“ (Klgl 4,20), der uns in seiner Barmherzigkeit „bis zur ganzen Fülle der Gottheit zu erfüllen“ (Eph 3,19) sich würdigt, auf dass er von uns geschaut werden könne.

Lesungen

Buch Haggai 1,1-8

Im zweiten Jahr des Königs Darius erging am ersten Tag des sechsten Monats das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai an den Statthalter von Juda, Serubbabel, den Sohn Schealtiëls, und an den Hohenpriester Jeschua, den Sohn des Jozadak:
So spricht der Herr der Heere: Dieses Volk sagt: Noch ist die Zeit nicht gekommen, das Haus des Herrn aufzubauen.
Da erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai:
Ist etwa die Zeit gekommen, dass ihr in euren getäfelten Häusern wohnt, während dieses Haus in Trümmern liegt?
Nun aber spricht der Herr der Heere: Überlegt doch, wie es euch geht.
Ihr sät viel und erntet wenig; ihr esst und werdet nicht satt; ihr trinkt, aber zum Betrinken reicht es euch nicht; ihr zieht Kleider an, aber sie halten nicht warm und wer etwas verdient, verdient es für einen löcherigen Beutel.
So spricht der Herr der Heere: Überlegt also, wie es euch geht.
Geht ins Gebirge, schafft Holz herbei und baut den Tempel wieder auf! Das würde mir gefallen und mich ehren, spricht der Herr.

Psalm 149(148),1-2.3-4.5-6a.9b

Singt dem Herrn ein neues Lied!
Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.
Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen,
die Kinder Zions über ihren König jauchzen.

Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz,
ihm spielen auf Pauken und Harfen.
Der Herr hat an seinem Volk Gefallen,
die Gebeugten krönt er mit Sieg.

In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken,
auf ihren Lagern jauchzen:
Loblieder auf Gott in ihrem Mund,
herrlich ist das für all seine Frommen.

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