Besuch aus Kirgistan

Pater Johannes Kahn SJ aus Kirgistan weilt vom 8. bis 17. September 2017 in der Schweiz

Quelle

Er wird während diesen Tagen in Gottesdiensten und Vorträgen über das Leben in Zentralasien und die Projekte des Hilfswerks vor Ort berichten.

Termine
Neue Fricktaler-Zeitung vom 05.09.2017

Bericht im fricktal24.ch vom 13.09.2017

Das internationale katholische Hilfswerk «Kirche in Not» lädt immer wieder Geistliche in die Schweiz ein. Diesen Herbst besucht uns der Jesuit Johannes Kahn, ein Nachkomme deportierter Deutscher. Er berichtet, wie die Hilfsgelder von «Kirche in Not» in Kirgistan eingesetzt werden. Das Hilfswerk unterstützt Projekte in Zentralasien mit jährlich rund CHF 500’000.

Die Grossmutter war für religiöse Fragen im Dorf zuständig

Pater Kahn wurde am 9. September 1965 in der Sowjetunion geboren, auf dem Gebiet des heutigen Kasachstan. Seine Familie war sehr religiös. In seinem Heimatdorf gab es damals keinen katholischen Priester, wie in so manchen Gebieten in der ehemaligen Sowjetunion, weshalb seine Grossmutter ihn und viele andere Kinder aus der Umgebung religiös erzog, was damals nur heimlich passieren durfte, da dies verboten war.
Um die Sakramente regelmässig empfangen zu können, zog die Familie Kahn 1978 innerhalb Kasachstans in ein anderes Gebiet, wo ein katholischer Priester wirkte. Unter ihm wurde Johannes Kahn Ministrant, lernte die Freude der Liturgie kennen und entschied sich zum Theologiestudium. Auf Anraten des Priesters absolvierte er vor dem Studienbeginn den zweijährigen Militärdienst in der Sowjet-Armee. 

Ordensleute teilen ihre Einkommen mit den Gläubigen

«Kirche in Not» unterstützte die katholische Kirche in Kirgistan in den vergangenen Jahren mit mehreren Zehntausend Schweizer Franken. Die Kirche in diesem zentralasiatischen Land ist sehr arm und auf ausländische Zuwendungen angewiesen ist. Katholische Geistliche haben keinen Lohen, erhalten aber jährlich rund 1‘200 US$ für Mess-Stipendien. Das ist sehr wenig, doch teilen viele Ordensleute dieses Wenige mit armen Gläubigen.

Die grösste Religionsgemeinschaft bilden mit rund 75% Muslime. Angehörige der russisch-orthodoxen Kirche stellen rund einen Fünftel der Bevölkerung. Katholiken sind nur wenige Tausend.
Muslime und Russisch-Orthodoxe geniessen in Kirgistan gewisse Privilegien. Katholiken sind oftmals arm und leben über das ganze Land zerstreut. Die katholischen Priester besuchen die Gläubigen so oft wie möglich auf dem Land, um mit ihnen zu sprechen und zu beten. Es ist eine beschwerliche Art der Seelsorge, da die Autostrassen schlecht ausgebaut sind. Im Winter sinkt das Thermometer auf unter -40 Grad. 

Radikalisierung der Muslime in Kirgistan

Pater Johannes Kahn ist der Ansicht, dass Kirgistan bis 2001 das friedlichste muslimische Land war. Dies habe sich erst geändert als die kirgisische Regierung dem US-Militär einen Stützpunkt zur Verfügung stellte. Pater Kahn meint: „Dies rief ausländische radikale Muslime auf den Plan, die nach Kirgistan strömten und die dort lebenden Muslime aufzuwiegeln versuchten. Seit mehreren Jahren fliesst aus dem arabischen Raum Geld ins Land, um neue Moscheen zu erstellen. Als Folge davon findet eine schleichende Radikalisierung der Muslime statt.“

Die wirtschaftliche Situation des Landes ist angespannt: Die Arbeitslosenzahlen sind hoch, ebenso steigen die Lebenskosten an. Die letzten Parlamentswahlen vom 4. Oktober 2015 wurden – was in der Region einzigartig ist – von zahlreichen internationalen Beobachtern für ihren bemerkenswert friedlichen Verlauf gelobt. Wahlsieger war mit 27,5% der Stimmen die sozialdemokratische Partei.

Pater Johannes Kahn freut sich, Sie in der Schweiz zu treffen. Mit Ihrem Erscheinen bringen Sie ihm Ihre Solidarität mit den Christen in Zentralasien zum Ausdruck.

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