Samstag der 18. Woche im Jahreskreis
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 17,14-20
Hl. Johanna Franziska von Chantal – Tagesheilige
In jener Zeit trat ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden. Immer wieder fällt er ins Feuer oder ins Wasser.
Ich habe ihn schon zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen.
Da sagte Jesus: O du ungläubige und unbelehrbare Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir!
Dann drohte Jesus dem Dämon. Der Dämon verliess den Jungen, und der Junge war von diesem Augenblick an geheilt.
Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben?
Er antwortete: Weil euer Glaube so klein ist. Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so gross ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Thomas More (1478-1535), englischer Staatsmann, Märtyrer
Dialog of Comfort against Tribulation; I,2
„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24)
Niemand kann sich selbst mit der Tugend des Glaubens ausstatten […] Der Glaube ist ist das unentgeltliche Geschenk Gottes. Wie auch der Apostel Jakobus sagt: „jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine Veränderung und keine Verfinsterung gibt“ (1,17). Wenn wir also spüren, dass unser Glaube so schwach ist, so wollen wir den bitten, der ihn uns schenkt, auf dass er ihn stärke […]: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24), und mit den Aposteln: „Stärke unseren Glauben!“ (Lk 17,5). Betrachten wir die Worte Christi und sagen wir uns: wenn wir unserem Glauben nicht gestatten würden, lau zu werden, ja sogar zu erkalten, seine Kraft zu verlieren, indem wir uns bei Nichtigkeiten aufhalten, so würden wir damit aufhören, die Dinge dieser Welt wichtig zu nehmen und wir würden unseren Glauben in einen kleinen Winkel unserer Seele sammeln.
Wir würden ihn dann wie das Senfkorn in den Garten unseres Herzens säen, nachdem wir alles Unkraut ausgerissen haben, und der Keim würde wachsen. Er würde so sehr wachsen, dass die Vögel des Himmels, also die heiligen Engel, kommen würden, um in unserer Seele Wohnung zu nehmen, und dass er Früchte der Tugenden an den Zweigen bringen würde (vgl. Mt 13,31ff.). Mit fester Hoffnung auf das Wort Gottes würden wir einen Berg von Bedrängnissen wegheben (vgl. Mt 17,20). Wenn unser Glaube hingegen wankelmütig ist, würde er nicht einmal einen Maulwurfhaufen versetzen können.
Lesungen
Deuteronomium 6,4-13/b
Mose sprach zum Volk; er sagte: Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.
Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Strasse gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.
Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden.
Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.
Und wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land führt, von dem du weisst: er hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es dir zu geben – grosse und schöne Städte, die du nicht gebaut hast,
mit Gütern gefüllte Häuser, die du nicht gefüllt hast, in den Felsen gehauene Zisternen, die du nicht gehauen hast, Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast -, wenn du dann isst und satt wirst:
nimm dich in acht, dass du nicht den Herrn vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat.
Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten; ihm sollst du dienen, bei seinem Namen sollst du schwören.
Psalm 18(17),2-3.4.50.47.51ab
Ich will dich lieben, Herr, meine Stärke,
Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter,
mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge,
mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht.
Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!,
und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern,
ich will deinem Namen singen und spielen.
Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen.
Der Gott meines Heils sei hoch erhoben.
Seinem König verlieh er grosse Hilfe
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