Papst ernennt ersten Nuntius für Myanmar
Papst Franziskus hat den ersten Apostolischen Nuntius für Myanmar berufen
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Malaysia wirft Myanmar “Völkermord” vor
Papst Franziskus hat den ersten Apostolischen Nuntius für Myanmar berufen. Wie der Vatikan am Samstag bekanntgab, entsendet der Papst Erzbischof Paul Tschang In‑Nam in das südostasiatische Land. Der Heilige Stuhl und Myanmar hatten vergangenen Mai die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen vereinbart, als Aussenministerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi den Papst in Audienz aufsuchte. Mit der Ernennung könnten sich Anzeichen verdichten, wonach Franziskus in wenigen Monaten eine Reise nach Myanmar plant, eventuell in Verbindung mit seinem für November geplanten, aber nach wie vor nicht bestätigten Besuch in Indien und Bangladesch.
Der aus Südkorea stammende Vatikandiplomat Tschang In‑Nam wirkte bisher bereits als Apostolischer Delegat für Myanmar, was einer Vorstufe voller diplomatischer Beziehungen entspricht.
Er bleibt überdies Nuntius in Thailand und Kambodscha. Nuntien haben eine gewichtige Rolle bei der Vorbereitung von Papstreisen, bei der Auswahl von Bischöfen und – unter Papst Franziskus – auch von Kardinälen. Zuständig sind die päpstlichen Diplomaten auch für die Kontakte zwischen Heiligem Stuhl und jeweiliger nationaler Regierung. Eine Papstreise in ein Land, mit dem der Heilige Stuhl keine vollen diplomatischen Beziehungen hat, wäre ungewöhnlich.
Papst Franziskus sorgt sich in Myanmar um die Lage der muslimischen Minderheit der Rohingya. Erst am Freitag hatten die Vereinten Nationen das Land eindringlich zur Achtung der Menschenrechte der Angehörigen dieser Volksgruppe aufgefordert. Die in bitterer Armut lebenden Rohingya gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Die buddhistische Mehrheit in Myanmar betrachtet sie als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesch, obwohl viele von ihnen schon seit Generationen in Myanmar leben.
rv 12.08.2017 gs
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