Samstag der 14. Woche im Jahreskreis
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 10,24-33
Sel. Charles de Foucauld – Diverse Beiträge
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.
Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen.
Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.
Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.
Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.
Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Sel. Charles de Foucauld (1858-1916), Eremit und Missionar in der Sahara
Meditation über das Lukasevangelium, 1898
„Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“ (Mt 5,44)
„Sobald ihr euch dazu bekennt, meine Diener zu sein, müsst ihr mit Verfolgung rechnen. Ich wurde mein ganzes Leben lang verfolgt. Bei meiner Geburt will Herodes mich ermorden lassen; als ich gerade zu predigen begonnen habe, wollen meine Mitbürger mich töten; soeben ihren Händen entkommen, sehe ich mich den Fangstricken der Pharisäer und des Herodes Antipas ausgesetzt, die mich von Stadt zu Stadt verfolgen und mir während dreier Jahre täglich neue Fallen stellen, um mich umzubringen […]“
„Man muss die Verfolgungen mit Freude annehmen, als kostbare Zeichen der Verbundenheit mit mir, als eine Nachahmung eures Vielgeliebten. Sie mit Ruhe ertragen, im Bewusstsein, dass ich es erlaube, wenn sie über euch kommen, und dass sie euch nur in dem Mass erreichen, das ich selbst zulasse, ohne dessen Erlaubnis nicht ein Haar eures Hauptes ausfallen kann. Sie annehmen […] und alles willkommen heissen, was kommt, da alles, was geschieht, auf die eine oder andere Art zur Ehre Gottes geschieht. Sie mutig erleiden, indem ihr Gott eure Leiden darbringt als ein Brandopfer zu seiner Ehre […] Sie erleiden, indem ihr für eure Verfolger betet, denn sie sind Gottes Kinder, und Gott will ihr Heil, während ich selbst mein Blut hingebe, um sie zu erlösen. Denn ich habe euch beispielhaft gezeigt, wie ihr beten sollt für alle Menschen, für unsere Verfolger und unsere Feinde.“
Buch Genesis 49,29-32.50,15-26a
In jenen Tagen trug Jakob seinen Söhnen auf und sagte: Ich werde mit meinen Vorfahren vereint. Begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron,
in der Höhle auf dem Grundstück von Machpela bei Mamre in Kanaan. Das Grundstück hatte Abraham vom Hetiter Efron als eigene Grabstätte gekauft.
Dort hat man Abraham und seine Frau Sara begraben; dort hat man Isaak und seine Frau Rebekka begraben; dort habe ich Lea begraben,
auf dem Grundstück, das samt der Höhle darauf von den Hetitern in unseren Besitz übergegangen ist.
Als Josefs Brüder sahen, dass ihr Vater tot war, sagten sie: Wenn sich Josef nur nicht feindselig gegen uns stellt und uns alles Böse vergilt, das wir ihm getan haben.
Deshalb liessen sie Josef wissen: Dein Vater hat uns, bevor er starb, aufgetragen:
So sagt zu Josef: Vergib doch deinen Brüdern ihre Untat und Sünde, denn Schlimmes haben sie dir angetan. Nun also vergib doch die Untat der Knechte des Gottes deines Vaters! Als man ihm diese Worte überbrachte, musste Josef weinen.
Seine Brüder gingen dann auch selbst hin, fielen vor ihm nieder und sagten: Hier sind wir als deine Sklaven.
Josef aber antwortete ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes Stelle?
Ihr habt Böses gegen mich im Sinne gehabt, Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn, um zu erreichen, was heute geschieht: viel Volk am Leben zu erhalten.
Nun also fürchtet euch nicht! Ich will für euch und eure Kinder sorgen. So tröstete er sie und redete ihnen freundlich zu.
Josef blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters. Josef wurde hundertzehn Jahre alt.
Er sah noch Efraims Söhne und Enkel. Auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, kamen auf Josefs Knien zur Welt.
Dann sprach Josef zu seinen Brüdern: Ich muss sterben. Gott wird sich euer annehmen, er wird euch aus diesem Land heraus und in jenes Land hinaufführen, das er Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid zugesichert hat.
Josef liess die Söhne Israels schwören: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf!
Josef starb im Alter von hundertzehn Jahren.
Psalm 105(104),1-2.3-4.6-7
Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an!
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
Singt ihm und spielt ihm,
sinnt nach über all seine Wunder!
Rühmt euch seines heiligen Namens!
Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
Fragt nach dem Herrn und seiner Macht;
sucht sein Antlitz allezeit!
Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham,
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
Er, der Herr, ist unser Gott.
Seine Herrschaft umgreift die Erde.
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