Papst Franziskus mahnt zu Mässigung in Jerusalem
Das Heilige Land kommt nicht zur Ruhe. Im Gegenteil
Quelle
Papst – Auch was wie Unkraut aussieht, kann am Ende gut werden – Angelusgebet an diesem Sonntag
Ein dringender päpstlicher Appell aus Rom ins Heilige Land: nach den Spannungen und gewalttätigen Ausschreitungen der letzten Tage in Jerusalem mahnt Papst Franziskus öffentlich zu „Mässigung und Dialog“. Er verfolge die Vorgänge in der Heiligen Stadt mit banger Aufmerksamkeit, sagte das Kirchenoberhaupt nach dem traditionellen Mittagsgebet auf dem Petersplatz an diesem Sonntag vor Tausenden Pilgern und Besuchern. „Ich lade Sie dazu ein, sich mit mir im Gebet zu vereinen, damit der Herr allen den Entschluss zu Versöhnung und Frieden eingibt.“
Seit Tagen ist die Lage in Jerusalem und im Westjordanland äussert angespannt. Der jüngste Streit zwischen Israelis und Palästinensern entzündete sich in Jerusalem am Tempelberg, der sowohl dem Judentum als auch dem Islam heilig ist und als Pulverfass des jahrzehntelangen Konflikts gilt. Als Reaktion auf eine dort verübte Attacke muslimischer Täter hat Israel den Zugang zum Tempelberg seit einigen Tagen abgeriegelt. Nach dem Freitagsgebet eskalierte die Gewalt, sechs Menschen starben, Hunderte wurden verletzt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas setzte alle Beziehungen zu Israel aus. Der gewalttätige Streit um den Zugang zum Tempelberg zieht inzwischen immer weitere Kreise, im Westjordanland nahmen israelische Einsatzkräfte rund 25 Palästinenser fest. Ägypten, Frankreich und Schweden beantragten eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, um eine weitere Eskalation der Lage zu verhindern.
rv 23.07.2017 gs
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