4. Sonntag in der Osterzeit

4. Sonntag in der Osterzeit – Weltgebetstag für geistliche Berufe

Der gute Hirte 3Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Jn 10,1-10

Quelle
Hl. Gisela von Ungarn,  Hl. Helga – Tagesheilige
Weltgebetstag um geistliche Berufungen – Diverse Beiträge

In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.
Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.

Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.
Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
Botschaft zum Weltgebetstag für Geistliche Berufe 1971

Er ruft sie einzeln beim Namen

Als Jesus sich selbst den “Guten Hirten” nannte, schloss er sich einer langen biblischen Tradition an, die seinen Jüngern und anderen Hörern geläufig war. Der Gott Israels hatte sich tatsächlich immer als der Gute Hirt seines Volkes gezeigt. Er hatte seine Klage gehört, hatte es aus dem Land der Sklaverei herausgeführt, er hatte in seiner Güte das gerettete Volk während seines harten Marsches durch die Wüste in das Gelobte Land geführt […] Jahrhundert um Jahrhundert hatte der Herr es immer weiter geleitet, mehr noch, hatte es in seinen Armen getragen wie der Hirt seine Lämmer trägt. Er hatte es auch  nach der Strafe des Exils geführt, hatte es von neuem gerufen und die verstreuten Schafe gesammelt, um sie in das Land ihrer Väter zurückzuführen.

Um dieser Bilder willen wendeten sich unsere Väter im Glauben kindlich Gott zu, nannten ihn ihren Hirten: “Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen“ (Ps 22(23)). Sie wussten, dass der Herr ein Guter Hirt ist, geduldig, manchmal streng, aber immer barmherzig seinem Volk und allen Menschen gegenüber […]

Als die Fülle der Zeiten gekommen war, kam Jesus und fand sein Volk “wie eine Herde ohne Hirte“ (vgl. Mk 6,34) und er war tief betrübt darüber. In ihm erfüllten sich die Prophezeiungen und das Warten hatte ein Ende. Mit den Worten der biblischen Überlieferung stellte sich Jesus als der Gute Hirte vor, der seine Schafe kennt, der ein jedes bei seinem Namen ruft und sein Leben für sie hingibt. Und so “wird es nur eine Herde geben und einen Hirten“ (Joh 10,16).

Lesungen

Apostelgeschichte 2,14a.36-41

Am Pfingsttag trat Petrus auf,  zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden:
Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?
Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Denn euch und euren Kindern gilt die Verheissung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.
Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus dieser verdorbenen Generation!
Die nun, die sein Wort annahmen, liessen sich taufen. An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.

Psalm 23(22),1-3a.3b-4.5.6

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit.

Erster Brief des Apostels Petrus 2,20-25

Liebe Brüder, wenn ihr aber recht handelt und trotzdem Leiden erduldet, das ist eine Gnade in den Augen Gottes.
Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt.
Er hat keine Sünde begangen, und in seinem Mund war kein trügerisches Wort.
Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern überliess seine Sache dem gerechten Richter.
Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.
Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen.

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