Kardinal Burke untersucht Missbrauchsvorwurf auf Guam
Der US-Kardinal Raymond L. Burke ist seit diesem Mittwoch auf die Pazifikinsel Guam entsandt, um dort einen Missbrauchsprozess gegen einen Bischof zu leiten
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Schlacht um Guam (1944)
Der US-Kardinal Raymond L. Burke ist seit diesem Mittwoch auf die Pazifikinsel Guam entsandt, um dort einen Missbrauchsprozess gegen einen Bischof zu leiten. Das bestätigte Vatikansprecher Greg Burke an diesem Donnerstag indirekt auf Anfrage von Journalisten. Dem 71-jährigen Erzbischof von Guam, Anthony Apuron, wird vorgeworfen, in den 1970er Jahren ein Kind missbraucht zu haben. Dieser beteuert seine Unschuld. Kardinal Burke werde Medienberichten vom Donnerstag zufolge, wohl für mehrere Wochen auf Guam verbleiben müssen.
Kardinal Raymond Burke ist seit Anfang Oktober Vorsitzender Richter eines Tribunals der Glaubenskongregation, das sich mit der Untersuchung von Missbrauchsfällen befasst. Das Tribunal besteht aus vier weiteren Bischöfen und verhandelt den Missbrauchsfall in erster Instanz. Apuron ist seit 1986 Erzbischof von Agaña, der Hauptstadt der Insel. Im Juni 2016 wurden Missbrauchsvorwürfe gegen ihn bekannt und Papst Franziskus ernannte einen Apostolischen Administrator für die Leitung der Diözese. Die Pazifikinsel Guam ist die grösste und südlichste Insel des Marianen-Archipels und ein Aussengebiet der USA, also Territorium der Vereinigten Staaten, sie gehört aber keinem Bundesstaat an und bilden auch selbst keinen Bundestaat, sondern ist autonom. 85 Prozent der Bevölkerung ist katholisch.
Kardinal Burke war von 2008 bis 2014 Präfekt der Apostolischen Signatur. Papst Franziskus ernannte den US-Amerikaner 2014 zum Kardinalpatron des Malteserordens. Im Zusammenhang mit dem Konflikt um die Leitung im Malteserorden ernannte der Papst Anfang Februar Erzbischof Giovanni A. Becciu zum Sonderdelegaten für den Malteserorden.
agi 16.02.2017 dh
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