Deutschland
D: Warnung vor Angeboten bei Kinderwunsch-Messe
Die Kirche warnt vor Anbietern auf der ersten Kinderwunsch-Messe am Wochenende in Berlin, die mit „ethisch nicht vertretbaren und in Deutschland verbotenen reproduktionsmedizinischen Techniken” werben. „Sie wollen offensichtlich an der anonymen Samenspende, der Eizellspende oder der Leihmutterschaft verdienen”, kritisierte Bischof Gebhard Fürst, der Vorsitzende der Unterkommission Bioethik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), am Freitag im Interview der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Bei allem Verständnis für Paare mit Kinderwunsch sei so ein kommerzielles Format nicht der angemessene Rahmen.
Die Eizellspende etwa sei mit massiven Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit der Spenderin verbunden, so Fürst. Andere Angebote wie „Vollchromosomen Screening” oder „individuelle Präimplantationsdiagnostik” dienten vor allem dazu, Leben, das nicht einer bestimmten Norm entspreche, im Frühstadium auszusondern, warnte der Bischof weiter. Auch Leihmutterschaft sei „ein ethisch völlig inakzeptables Mittel, einen Kinderwunsch zu erfüllen” und ein Angriff auf die Menschenwürde aller Beteiligten, weil sie die Frauen intrumentalisiere.
Aus Sicht der Kirche sei es ein nachvollziehbarer Wunsch, Kinder zu bekommen, ergänzte Fürst: „Aber wir müssen auch anerkennen, dass das menschliche Leben Grenzen hat und dass sein Entstehen unverfügbar ist.” Auch in anderen Bereichen gebe es oft Pläne und Wünsche, die nicht realisiert werden könnten.
kna 17.02.2017 ord
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