Mittwoch der 2. Adventswoche
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus 11,28-30
Hl. Ambrosius – Tagesheiliger
KathTube – O come, o come, Emmanuel – Traditional Choir
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Die Bussfertigkeit I, 1
Auf die anderen zugehen, wie der Herr auf uns zugeht
Die Mässigung ist zweifelsfrei die schönste unter den Tugenden […] Ihr allein verdankt die Kirche – erkauft mit dem Blut des Herrn – ihre Verbreitung; sie ist das Abbild der himmlischen Wohltat, nämlich der universellen Erlösung […] Wer sich deshalb bemüht, die aus der menschlichen Schwachheit resultierenden Fehler zu korrigieren, muss diese Schwachheit ertragen und irgendwie auf seine eigenen Schultern laden und sie nicht etwa von sich weisen. Wir lesen nämlich, dass der Hirte im Evangelium das erschöpfte Schaf getragen und nicht verstossen hat (Lk 15,5) […] Die Mässigung muss in der Tat die Gerechtigkeit abmildern. Wie könnte denn sonst jemand, dem du deine Abneigung spüren lässt – jemand, der meint, für seinen Arzt ein Objekt der Geringschätzung und nicht des Mitleids zu sein – wie könnte er zu dir kommen, um sich pflegen zu lassen?
Deshalb hat Jesus offenkundig werden lassen, dass er Mitleid mit uns hat. Sein Verlangen war es, uns zu sich zu rufen und uns nicht zu erschrecken, so dass wir die Flucht ergreifen. Sanftmut kennzeichnet seine Ankunft; seine Ankunft ist gekennzeichnet von der Demut. Übrigens hat er gesagt: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch erquicken!“ (vgl. Mt 11,28, Vg.). Jesus, der Herr, stärkt also vielmehr, er schliesst nicht aus und weist nicht ab. Zu Recht hat er als seine Jünger Männer auserwählt, die als treue Ausleger des Willens des Herrn das Volk Gottes sammeln, statt es abzuweisen.
Lesungen
Buch Jesaja 40,25-31
Mit wem wollt ihr mich vergleichen? Wem sollte ich ähnlich sein?, spricht der Heilige.
Hebt eure Augen in die Höhe, und seht: Wer hat die Sterne dort oben erschaffen? Er ist es, der ihr Heer täglich zählt und heraufführt, der sie alle beim Namen ruft. Vor dem Allgewaltigen und Mächtigen wagt keiner zu fehlen.
Jakob, warum sagst du, Israel, warum sprichst du: Mein Weg ist dem Herrn verborgen, meinem Gott entgeht mein Recht?
Weisst du es nicht, hörst du es nicht? Der Herr ist ein ewiger Gott, der die weite Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt, unergründlich ist seine Einsicht.
Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er grosse Stärke.
Die Jungen werden müde und matt, junge Männer stolpern und stürzen.
Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.
Psalm 103(102),1-2.3-4.8.10.
Lobe den Herrn, meine Seele,
und alles in mir seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
Der dir all deine Schuld vergibt
und all deine Gebrechen heilt,
der dein Leben vor dem Untergang rettet
und dich mit Huld und Erbarmen krönt.
Der Herr ist barmherzig und gnädig,
langmütig und reich an Güte.
Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
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