27. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Lukas 17,5-10

In jener Zeit baten die Apostel den Herrn: Stärke unseren Glauben!
Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so gross wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.
Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen?
Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken.
Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde?
So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997), Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe
Keine grössere Liebe

„Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan“

Sei immer treu in den kleinen Dingen, denn darin steckt unsere Stärke. Für Gott ist nichts klein. Er spielt nichts herunter. Für ihn sind alle Dinge unendlich. Übe die Treue in den kleinsten Dingen, nicht wegen ihres Eigenwertes, sondern wegen dieser einen grossen Sache, die der Wille Gottes ist − und den ich selbst unendlich respektiere.

Trachte nicht nach aufsehenerregenden Taten. Wir haben freiwillig jedem Wunsch entsagt, über die Frucht unserer Mühen nachzusinnen, sondern wir vollenden nur das, was uns möglich ist − und zwar so gut wir können − und überlassen alles Übrige den Händen Gottes. Das einzig Wichtige ist die Gabe deines eigenen Selbst, die Liebe, die du in jede deiner Handlungen hineinlegst.

Erlaube dir keine Mutlosigkeit angesichts einer Niederlage, wenn du dein Bestes gegeben hast. Versage dir aber auch den Ruhm, wenn du Erfolg hast. Gib alle Ehre an Gott zurück in tiefer Dankbarkeit. Wenn du dich niedergeschlagen fühlst, ist das ein Zeichen des Stolzes, das zeigt, wie sehr du auf deine eigene Kraft vertraust. Beunruhige dich nie darüber, was die Leute denken. Sei demütig und nichts wird dich jemals in Verwirrung bringen. Der Herr ist es, der mich dort angebunden hat, wo ich gerade bin; er ist es auch, der mich losbinden wird.

Lesungen

Buch Habakuk 1,2-3.2,2-4

Wie lange, Herr, soll ich noch rufen und du hörst nicht? Ich schreie zu dir: Hilfe, Gewalt! Aber du hilfst nicht.
Warum lässt du mich die Macht des Bösen erleben und siehst der Unterdrückung zu? Wohin ich blicke, sehe ich Gewalt und Misshandlung, erhebt sich Zwietracht und Streit.
Der Herr gab mir Antwort und sagte: Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, damit man es mühelos lesen kann.
Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert, so warte darauf; denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus.
Sieh her: Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben.

Psalm 95(94),1-2.6-7abc.7d-9

Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn
und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!
Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen,
vor ihm jauchzen mit Liedern!

Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen,
lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!
Denn er ist unser Gott,
wir sind das Volk seiner Weide,
die Herde, von seiner Hand geführt.

Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören!
“Verhärtet euer Herz nicht wie in Meriba,
wie in der Wüste am Tag von Massa!
Dort haben eure Väter mich versucht,
sie haben mich auf die Probe gestellt
und hatten doch mein Tun gesehen.”

Zweiter Brief des Apostels Paulus an Timotheus 1,6-8.13-14

Mein Sohn! Ich rufe dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist.
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft.
Halte dich an die gesunde Lehre, die du von mir gehört hast; nimm sie dir zum Vorbild und bleibe beim Glauben und bei der Liebe, die uns in Christus Jesus geschenkt ist.
Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt.

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