Evangelium nach Lukas 6,43-49

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

Bistum Passau

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt.

Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen, und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.

Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!, und tut nicht, was ich sage?
Ich will euch zeigen, wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt.
Er ist wie ein Mann, der ein Haus baute und dabei die Erde tief aushob und das Fundament auf einen Felsen stellte. Als nun ein Hochwasser kam und die Flutwelle gegen das Haus prallte, konnte sie es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war.
Wer aber hört und nicht danach handelt, ist wie ein Mann, der sein Haus ohne Fundament auf die Erde baute. Die Flutwelle prallte dagegen, das Haus stürzte sofort in sich zusammen und wurde völlig zerstört.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
179. Predigt

Auf Felsen bauen

Brüder, der heilige Apostel Jakobus wendet sich an eifrige Hörer des Gotteswortes, wenn er spricht: „Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach; sonst betrügt ihr euch selbst“ (Jak 1,22). Nicht den Verfasser der Wortes würdet ihr täuschen, nicht den, der es euch verkündigt, sondern euch selbst […] Selbst der Verkünder predigte ohne Nutzen draussen das Wort Gottes, wenn er nicht zuvor in sich selbst darauf hören und es in die Tat umsetzen würde […]

Wer aber handelt innerlich nach dem Wort? Es ist der, der sich vor dem schlechten Begehren in acht nimmt. Und wer beobachtet des Wort äusserlich? Der, der an die Hungrigen sein Brot austeilt (vgl. Jes 58,7). Was wir tun, das sieht unser Nächster, doch warum wir es tun, dafür ist Gott allein Zeuge. Setzt das Wort also in die Tat um, begnügt euch nicht damit, es zu hören; ihr würdet euch selbst betrügen – nicht Gott und nicht seinen Diener. Ich kann nicht in eurem Herzen lesen, doch Gott, der die Herzen erforscht, sieht das, was die Menschen nicht sehen können. Er sieht euer eifriges Hören, eure Gedanken, eure Entschlüsse, die Fortschritte, die ihr durch seine Gnade macht, die Unerschütterlichkeit eures Gebetes, die Bitten, die ihr an ihn richtet, um zu erhalten, was euch fehlt und euren Dank, den ihr ihm für seine Wohltaten darbringt […].

Denkt daran, Brüder! Wenn es schon lobenswert ist, das Wort zu hören, um wieviel besser ist es, es auch umzusetzen. Wenn ihr es nicht hört, lebt ihr nachlässig, und ihr baut nichts auf. Wenn ihr es hört, ohne es in die Tat umzusetzen, baut ihr nur Ruinen. Der Herr hat uns in diesem Zusammenhang ein sehr passendes Beispiel vorgestellt: „Wer meine Worte hört und sie befolgt, gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Felsen gebaut hat.“ Hören und befolgen, das heisst auf Felsen bauen […], hören ohne zu befolgen, das heisst auf Sand bauen; es sogar zurückweisen zu hören, das heisst überhaupt nichts bauen.

Lesungen

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 10,14-22

Liebe Brüder, meidet den Götzendienst!

Ich rede doch zu verständigen Menschen; urteilt selbst über das, was ich sage.
Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi?
Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.
Schaut auf das irdische Israel: Haben die, welche von den Opfern essen, nicht teil am Altar?
Was meine ich damit? Ist denn Götzenopferfleisch wirklich etwas? Oder ist ein Götze wirklich etwas?
Nein, aber was man dort opfert, opfert man nicht Gott, sondern den Dämonen. Ich will jedoch nicht, dass ihr euch mit Dämonen einlasst.
Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht Gäste sein am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen.
Oder wollen wir die Eifersucht des Herrn wecken? Sind wir stärker als er?

Psalm 116(115),12-13.17-18

Wie kann ich dem Herrn all das vergelten,
was er mir Gutes getan hat?
Ich will den Kelch des Heils erheben
und anrufen den Namen des Herrn.

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen
und anrufen den Namen des Herrn.
Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen
offen vor seinem ganzen Volk.

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