Die umfassende Entwicklung des Menschen anstreben

Kardinal Turkson bei der Pressekonferenz im Vatikan anlässlich der Vorstellung des UNCTAD-Jahresberichts 2016

Quelle
Unctad

Wenn es um Entwicklung durch Handel geht, sollten die Armen nicht aussen vor bleiben. Das hat am Mittwoch der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) empfohlen. Der Handel sei ein wichtiger Motor für Entwicklung und fairer Handel könne viel bewirken, echte menschliche Entwicklung zu fördern, sagte er.

Anlässlich der Vorstellung des UNCTAD-Jahresberichts 2016 wurde eine Pressekonferenz in den Räumlichkeiten von Radio Vatikan veranstaltet, geleitet von Pater Michael Czerny, Sprecher des Dikasteriums.

Der Heilige Stuhl ist ein Mitglied der UNCTAD. Er war bei der Gründungsversammlung im Jahr 1964 dabei. Kardinal Turkson erinnerte daran, dass Papst Paul VI. damals die ultimative Mission dieser UN-Organisation so formulierte: „Entwicklung ist der neue Name für Frieden“.

Für Paul VI. musste die Entwicklung die Entwicklung „jeder Person und der ganzen Person“ sein. „Jede Person (Mann, Frau und Kind), jede Gruppe von Menschen und die Menschheit als Ganzes“ seien damit gemeint. Papst Franziskus erweiterte die Definition um die aktuellen Umweltprobleme, um künftige Generationen miteinzubeziehen.

Anlässlich der Einführung des 2016er-Berichts, der den Zusammenhang mit der Finanz- und Währungskrise, die 2008 begann, aufgreift, warnte der Kardinal: „Wir müssen es besser machen. Unsere Gesellschaften müssen Wege finden, mehr Unternehmens-, Finanz- und Regierungsverantwortung für die Wirtschaft und die Umwelt zu übernehmen.“

Die wachsende Stagnation der Weltwirtschaft dürfe nicht als die neue Normalität akzeptiert werden, appellierte der Kardinal, der sich für „Dialog und Zusammenarbeit“ und „Grosszügigkeit“ aussprach, um unterschiedliche Stimmen zu hören: „Banken, Finanzen, Handel, Wirtschaft, Politik … aber auch Arbeiter, Arbeitslose und Migranten, jung und alt, und auch die natürliche Umwelt.“

Sich auf Papst Johannes Paul II. berufend riet der Kardinal dazu, sich der Armen bewusst zu werden, nicht als Problem, sondern als Menschen, die die wichtigsten Architekten einer neuen, humaneren Zukunft werden könnten. Um eines Tages zu einem wahren Frieden zu gelangen, müssten Handel und Entwicklung die umfassende Entwicklung des Menschen anstreben. (mk)

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