Präsident Hollande bei Papst Franziskus
Präsident Hollande bei Papst Franziskus: Solidaritätsbesuch
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UPDATE: Papst Franziskus empfängt den französischen Präsidenten Francois Hollande, zwei Wochen nach dem Attentat an französischem Priester Hamel (engl.)
Der französische Präsident François Hollande war an diesem Mittwochnachmittag zu einem privaten Besuch im Vatikan; Papst Franziskus empfing ihn zu einer Privataudienz. Das Treffen war ein Solidaritätsbesuch – drei Wochen nach dem Terrorangriff zweier Islamisten auf die Kirche von Saint-Etienne-du-Rouvray in der Nähe von Rouen in der Normandie. Dem 84-jährigen Priester Jacques Hamel wurde dabei die Kehle durchgeschnitten, während er die Messe feierte. Nach Angaben des Elysée-Palastes wollte Hollande dem Papst persönlich sein Beileid ausdrücken. Etwa 40 Minuten unterhielten sich Papst und Präsident miteinander, danach sprach Hollande und sein Innenminister Bernard Cazeneuve auch noch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.
Der Präsident hatte Franziskus kurz nach dem Mord an Hamel Ende Juli persönlich angerufen, wie der Papst selbst vor Journalisten erzählte: „In Bezug auf den Vorfall von gestern möchte ich all denen danken, die sich mit Beileidsbekundungen gemeldet haben, in besonderer Weise dem Präsidenten Frankreichs, der sich telefonisch mit mir in Verbindung gesetzt hat, wie ein Bruder. Ich danke ihm.“
Anruf beim Papst
Der Präsident war zunächst in der französische Nationalkirche in der Nähe der Piazza Navona in Rom (San Luigi dei Francesi), er hatte dort der Opfer des Terrorismus gedacht. In einer Seitenkapelle der Kirche ist eine Kapelle zum Gebet für die Opfer von Terroranschlägen in Frankreich eingerichtet.
„Wenn ein Priester angegriffen wird, dann wird ganz Frankreich angegriffen“: Das hat Hollande nach Angaben des Elysée-Palastes dem Papst Ende Juli telefonisch gesagt. Viele Priester erleben seit dem Mord an Hamel in Frankreich eine Solidarität und Nähe, die sie eigentlich nicht für möglich gehalten hätten. Von einer „Generalmobilmachung des guten Willens, sich hinter die Priester zu stellen“, spricht der Bischöfe von Gap, Jean-Michel die Falco Léandri, in unserem Interview. „Das hat eigentlich bestätigt, was ich schon seit einiger Zeit verstärkt erlebe. Sie kennen vielleicht das Musik-Trio „Die Priester“ – die sind auf viele Tourneen gegangen, auch ins Ausland, und in den sechs Jahren ihres Bestehens bekomme ich immer wieder Post, die mich wirklich tief beeindruckt. Post von Leuten, die nicht viel mit der Kirche zu tun haben. Und trotzdem schreiben sie, wieviel ihnen Priester bedeuten, wie wichtig Priester für ihr Leben sind – und das schreiben Leute, die nicht regelmässig in die Kirche gehen. Ich sage meinen Priestern darum immer wieder: Ihr macht euch gar nicht klar, wie sehr die Bevölkerung euch liebt! Und zwar, weil ihr eure Zeit anderen zur Verfügung stellt, weil ihr anderen zuhört… Die wichtigste Rolle des Priesters besteht darin, andere aufzunehmen und zu lieben.“
An diesem Mittwoch bringt also ein alter Dorfpfarrer, der von Terroristen ermordet wurde, den französischen Präsidenten mit dem Papst zusammen.
rv 17.08.2016 sk
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