Indien
Indien: Emeritierter Erzbischof Cheenath verstorben
Er war bekannt für sein beherztes Engagement während und nach den Christenverfolgungen 2007 und 2008 in Orissa: Der ehemalige Erzbischof von Mumbai, Raphael Cheenath, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Das teilen die Steyler Missionare an diesem Dienstag mit. Cheenath gehörte diesem Orden an. Er starb an den Folgen einer Krebserkrankung und wird am Mittwoch in Mumbai beigesetzt.
1985 hatte Papst Johannes Paul II. Cheenath zum Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar berufen, wo er insgesamt 26 Jahre lang wirkte. Die Kirche in Indien beklag den Tod eines Mannes, der die Erzdiözese „in der traumatischsten Zeit für die Kirche in Indien geleitet hat“, sagte Kardinal Oswald Gracias, Erzbischof von Mumbai und Vorsitzender der Indischen Bischofskonferenz.
„Raphael Cheenath hat sich unaufhörlich für die Opfer und Überlebenden der Massaker in Khandamal eingesetzt.“ Weil er für seinen Einsatz mehrfach Todesdrohungen erhalten habe, sei es Cheenath verwehrt geblieben, seinen Lebensabend in seiner ehemaligen Erzdiözese zu verbringen. „So haben wir ihn und seine Steyler Mitbrüder mit offenen Armen in Mumbai empfangen.“
Bei den Christenverfolgungen in Orissa (heute: Odisha) sind 2007 und 2008 zahlreiche Menschen verletzt oder getötet und grosse Teile der kirchlichen Infrastruktur zerstört worden. Cheenath berichtete bei Vorträgen in Deutschland von den traumatischen Ereignissen jener Zeit, in deren Folge er sich für nachhaltigen Frieden in der Region einsetzte. Von örtlichen Würdenträgern wird er deshalb jetzt auch als „inspirierende Persönlichkeit“ und als „Führer aussergewöhnlichen Formats“ gewürdigt. Sein Tod sei ein grosser Verlust für die Kirche in Indien.
pm 16.08.2016 mg
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