Brief an Papst vor Auschwitz-Besuch
Brief der jüdischen Gemeinden an Papst vor Auschwitz-Besuch
Der Papstbesuch im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau richtet einmal mehr die Aufmerksamkeit auf eine „offene Wunde im Herzen Europas“, welche bis heute die Gewissen aller Menschen angehe, die sich für die Verteidigung von Frieden, Freiheit und Demokratie einsetzen. Das schreibt die Vorsitzende der jüdischen Gemeinden Italiens, Noemi Di Segni, in einem Brief an Papst Franziskus, den die Vatikanzeitung Osservatore Romano an diesem Samstag veröffentlicht.
Die Entscheidung des Papstes, bei seinem Besuch keine Ansprache halten zu wollen, werde von ihr sehr geschätzt. Das sei „eine Form des Gebetes, die all den Schreien und dem Schmerz so vieler Kinder, Mütter, junger Menschen und Männer Echo geben, die von dort her niemals zurück gekommen sind.“ Sein Gebet gemeinsam mit dem auch der Juden mache aus diesem „Land des Leidens“ einen Ort des Gottesdienstes.Die Religionen und ihre Verantwortlichen seien heute aufgerufen, ein Beispiel für alle Bürger zu sein, unabhängig von ihren Idealen, ihren Überzeugungen und ihrer Kultur. „Uns erwartet also noch ein langer Weg des Engagements und der Zusammenarbeit im Wissen, dass das was uns ein mehr ist und wichtiger ist als das, was uns trennt“, so Di Segni.
rv 23.07.2016 ord
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