Solidaritätsbesuch in der Ukraine
Solidaritätsbesuch in der Ukraine: Parolin traf Poroschenko
Im Rahmen seines fünftägigen Besuchs in der Ukraine hat der vatikanische Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Kiew getroffen. Kardinal Parolin habe dem ukrainischen Präsidenten den Reisezweck erläutert: es gehe ihm darum, die Solidarität des Heiligen Stuhls zu bekunden, hiess es im Redemanuskript Parolins. Dies sei auch der Grund, weshalb Papst Franziskus ihn extra in die Ukraine geschickt habe, um bei dem mehrtätigen Besuch mit den politischen und religiösen Verantwortlichen zusammenzutreffen.
Es gehe auch um konkrete Umsetzung der Hilfe, die durch die von Franziskus angeregte europaweite Spende vom 24. April zustande gekommen ist.
Mit dieser habe der Papst den Ukrainern seine Nähe bekundet und mit Parolins Besuch auch „in besonderer Weise unterstrichen“, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Grosserzbischof Swjatoslaw Schewtschuk.
„Es war für uns sehr wichtig, dass Kardinal Parolin hier bei uns von einem ,vergessenen Krieg´ gesprochen hat. Ich selber bezeichne diese Situation seit einem Jahr so. Als der Papst die Sonderkollekte ankündigte, waren ja viele in Westeuropa überrascht, weil sie dachten, dass der Krieg vorbei sei. Dem ist leider nicht so.“
Es herrschten im Übrigen sehr viele Konflikte auf der Welt, die in Europa in Vergessenheit geraten und die weiterhin im Gange seien, fügt Grosserzbischof Schewtschuk an. Seine Heimat erlebe derzeit eine schwierige Wiederaufbauphase, die auch von der katholischen Kirche mitgetragen werde, fügt er an. Dennoch dürfe man die Zahlen nicht übersehen: Millionen Binnenflüchtlinge und über 9.000 Kriegstote in zwei Jahren Krieg im Donbas.
„Ich hoffe, dass der Besuch von Kardinal Parolin auch die diplomatischen Beziehungen fördern kann, um den Konflikt in unserem Land ein Ende zu bereiten. … Diese persönliche Geste des Papstes – also die Sendung des Kardinalstaatssekretärs – ist nicht eine abstrakte Hilfe, sondern es zeigt, wie ein Vater seine Kinder liebt und diese Kinder sind die Menschen in der Ukraine. Dieses Gefühl der Nähe ist mehr wert als jegliche materielle oder finanzielle Hilfe und andererseits zeigt der Papst, dass er für ein schnelles Ende des Krieges eintritt.“
Dies seien auch die Worte von Kardinalstaatssekretär Parolin vor dem Rat der ukrainischen Kirchen in der südöstlichen Stadt Saporischja vor wenigen Tagen gewesen. Die fünftägige Reise Parolins endet am Montag. Neben Saporischja und Kiew steht auch die westukrainische Metropole Lemberg auf dem Reiseprogramm.
rv 18.06.2016 mg
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