Schreiben Iuvenescit Ecclesia UPDATE

Das Schreiben Iuvenescit Ecclesia zum Nachlesen

wappen franziskusQuelle: Vollständiges Dokument
“Iuvenescit Ecclesia” über die notwendige Harmonie von hierarchischen und charismatischen Gaben

Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller.

Hier lesen Sie das gesamte Schreiben Iuvenescit Ecclesia an die Bischöfe der katholischen Kirche über die Beziehung zwischen hierarchischen und charismatischen Gaben im Leben und in der Sendung der Kirche. (rv)

Einleitung

Gaben des Heiligen Geistes in der missionarischen Kirche

1.         Die Kirche wird durch die Kraft des Evangeliums verjüngt, und der Geist erneuert, erbaut und leitet sie allezeit „durch die verschiedenen hierarchischen und charismatischen Gaben”[1]. Immer wieder hat das Zweite Vatikanische Konzil auf das wunderbare Wirken des Heiligen Geistes verwiesen, der das Volk Gottes heiligt, lenkt, mit Kraft erfüllt und mit besonderen Gnaden für seinen Aufbau bereichert. Vielfältig ist die Tätigkeit des göttlichen Beistandes in der Kirche, wie die Väter zu unterstreichen pflegen. Johannes Chrysostomus schreibt: „Welche Gnaden, die unser Heil wirken, werden uns nicht durch den Heiligen Geist gespendet? Durch ihn sind wir von der Sklaverei befreit und zur Freiheit gerufen, sind wir zur Annahme an Kindes Statt geführt und gleichsam neu geschaffen, nachdem wir das schwere und widerwärtige Joch unserer Sünden abgelegt haben. Durch den Heiligen Geist sehen wir Versammlungen von Priestern und haben wir Scharen von Lehrern; dieser Quelle entspringen Gaben der Offenbarung, Gnaden der Heilung und alle anderen Charismen, die die Kirche Gottes schmücken“[2]. Dank des Lebens der Kirche selbst, der zahlreichen Äusserungen des Lehramts und der theologischen Forschung ist das Bewusstsein der vielfältigen Tätigkeit des Heiligen Geistes in der Kirche gewachsen. So wird den charismatischen Gaben, mit denen das Volk Gottes zu jeder Zeit für die Erfüllung seiner Sendung bereichert wird, eine besondere Aufmerksamkeit zuteil.

In unseren Tagen ist die Aufgabe, das Evangelium wirksam weiterzugeben, besonders dringend. Papst Franziskus mahnt in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium: „Wenn uns etwas in heilige Sorge versetzen und unser Gewissen beunruhigen soll, dann ist es die Tatsache, dass so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das Licht und den Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn und Leben“[3]. Die Einladung, eine Kirche „im Aufbruch“ zu sein, führt dazu, das ganze christliche Leben in missionarischer Perspektive neu zu lesen[4]. Die Aufgabe der Evangelisierung betrifft alle Bereiche der Kirche: die gewöhnliche Seelsorge, die Verkündigung an jene, die den christlichen Glauben aufgegeben haben, und besonders an die Menschen, die nie vom Evangelium Jesu erreicht worden sind oder ihn immer abgelehnt haben[5]. Bei dieser unumgänglichen Aufgabe ist es mehr denn je notwendig, die zahlreichen Charismen anzuerkennen und zu schätzen, welche das Glaubensleben des Volkes Gottes zu wecken und zu nähren vermögen.

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