2. Sonntag der Fastenzeit – Tibi dixit

Evangelium nach Lukas 9,28-36

Moses-und-ElijahTages-Heiliger: Petrus Damiani

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten.
Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiss.
Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija;
sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte.

Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen.
Als die beiden sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte.
Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst.
Da rief eine Stimme aus der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.
Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten in jenen Tagen niemand davon.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Theophan von Ceramea (12. Jahrh.), Basilianermönch
Homilie über die Verklärung des Herrn

„Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters leuchten wie die Sonne“ (Mt 13,43)

Die Stunde des Leidens nahte […] Da durfte es nicht geschehen, dass die Jünger zu dieser Stunde im Geist erschüttert würden. Es durfte nicht sein, dass die, die etwas früher durch die Stimme des Petrus bekannt hatten, dass er der Sohn Gottes ist (Mt 16,16), meinen würden, er sei ein einfacher Mensch, wenn sie ihn ans Kreuz geheftet sähen. Deshalb hat er sie durch diese wunderbare Vision gestärkt.

Dann würden sie sich an den Aufstieg zum Tabor erinnern, wenn sie ihn sehen – verraten, in Todesangst darum betend, dass dieser Kelch des Todes an ihm vorüber gehen möge, und in den Hof des Hohenpriesters geschleppt, und sie würden verstehen, dass es sein freier Entschluss war, sich dem Tod auszuliefern […] Wenn sie die Schläge und den Speichel auf seinem Gesicht sehen, wären sie nicht empört, da sie sich an seinen Glanz erinnerten, der den Glanz der Sonne übersteigt. Wenn sie ihn zur Verspottung in den Königsmantel von Purpur eingehüllt sehen, dächten sie daran, dass dieser selbe Jesus auf dem Berg in Licht gekleidet war. Wenn sie ihn am Schandpfahl gekreuzigt sehen zwischen zwei Verbrechern, dann wüssten sie, dass er erschienen ist zwischen Moses und Elias als ihr Herr. Wenn sie ihn als Toten sehen, in der Erde begraben, dann dächten sie an die lichtvolle Wolke, in die er eingehüllt war.

Das also ist ein Beweggrund für die Verklärung. Und vielleicht gibt es noch einen anderen: Der Herr ermahnte seine Jünger, nicht ihr eigenes Leben schonen zu wollen; er sagte zu ihnen: „Wenn einer mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Mt 16,24). Doch sich selbst zu verleugnen und einem schändlichen Tod entgegenzusehen, das erscheint schwierig. Deshalb zeigt der Heiland seinen Jüngern, welcher Herrlichkeit jene für würdig befunden werden, die seine Leiden nachgeahmt haben. Die Verklärung ist deshalb tatsächlich nichts anderes als die vorweggenommene Offenbarung des Jüngsten Tages, „an dem die Gerechten im Reich ihres Vater leuchten werden“ (Mt 13,43).

Buch Genesis 15,5-12.17-18

In jenen Tagen führte der Herr Abram hinaus und sprach: Sieh zum Himmel hinauf, und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.
Abram glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.
Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zu eigen zu geben.
Da sagte Abram: Herr, mein Herr, woran soll ich erkennen, dass ich es zu eigen bekomme?
Der Herr antwortete ihm: Hol mir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine Haustaube!
Abram brachte ihm alle diese Tiere, zerteilte sie und legte je eine Hälfte der andern gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht.
Da stiessen Raubvögel auf die Fleischstücke herab, doch Abram verscheuchte sie.
Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf; grosse, unheimliche Angst überfiel ihn.
Die Sonne war untergegangen, und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch.
An diesem Tag schloss der Herr mit Abram folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum grossen Strom Eufrat.

Psalm 27(26),1.7-9.13-14

Der Herr ist mein Licht und mein Heil:
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens:
Vor wem sollte mir bangen?

Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen;
sei mir gnädig, und erhöre mich!
Mein Herz denkt an dein Wort: «Sucht mein Angesicht!»
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.

Verbirg nicht dein Gesicht vor mir;
weise deinen Knecht im Zorn nicht ab!
Du wurdest meine Hilfe.
Verstoß mich nicht, verlass mich nicht,
du Gott meines Heiles!

Ich aber bin gewiss, zu schauen
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
Hoffe auf den Herrn, und sei stark!
Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!

Brief des Apostels Paulus an die Philipper 3,17-21.4,1

Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt.
Denn viele – von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche – leben als Feinde des Kreuzes Christi.
Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.
Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter,
der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.
Darum, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn, liebe Brüder.

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