Samstag der 1. Woche im Jahreskreis
Evangelium nach Markus 2,13-17
In jener Zeit ging Jesus wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm, und er lehrte sie.
Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm.
Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, assen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele.
Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern ass, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?
Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Abhandlung über die Psalmen, Ps. 58, 1,7
“Die Kranken brauchen den Arzt”
Es gibt starke Menschen […] die ihr Vertrauen auf ihre eigene Gerechtigkeit setzen. Sie geben auch wirklich vor, aus sich selbst heraus gerecht zu sein, betrachten sich als gut gestellte Leute, weisen das Medikament zurück und treiben den Arzt selbst in den Tod. Deshalb also ist der Herr nicht gekommen, diese starken Menschen zu berufen, sondern die schwachen […]
Nein also, ihr Starken, die ihr keinen Arzt nötig habt! Eure Kraft kommt nicht aus der Gesundheit, sondern aus dem Wahnsinn […] Der Meister der Demut, der unsere Schwachheit mit uns geteilt hat und uns seiner Göttlichkeit hat teilhaftig werden lassen, er ist vom Himmel gestiegen, um uns den Weg zu zeigen und selbst unser Weg zu sein. Vor allem hat er uns das Beispiel seiner Demut hinterlassen wollen […] damit wir lernen, unsere Sünden zu bekennen, damit wir demütig werden, um stark zu werden und uns dieses Wort des Apostels Paulus zu eigen machen: “denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.” (2 Kor 12, 10) […]
Diejenigen hingegen, die sich stark dünkten, die, anders ausgedrückt, vorgaben, aus eigener Kraft gerecht zu sein, die stiessen sich “am Stein des Anstosses” (Röm 9, 32) […] Das sind die starken Männer, die sich auf Christus stürzten und sich ihrer Gerechtigkeit rühmten […] Sie haben sich über die Menge der Schwachen erhoben, die sich um den Arzt drängten. Warum? Einfach deshalb, weil sie glaubten, stark zu sein […] Sie töteten den Arzt aller Menschen. Er aber hat durch seinen Tod allen Kranken ein Heilmittel mit seinem Blut gegeben.
Lesungen
Erstes Buch Samuel 9,1-4.17-19.10,1
In jenen Tagen lebte in Benjamin ein Mann namens Kisch, ein Sohn Abiëls, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Afiachs, ein wohlhabender Benjaminiter.
Er hatte einen Sohn namens Saul, der jung und schön war; kein anderer unter den Israeliten war so schön wie er; er überragte alle um Haupteslänge.
Eines Tages verliefen sich die Eselinnen von Sauls Vater Kisch. Da sagte Kisch zu seinem Sohn Saul: Nimm einen von den Knechten, mach dich mit ihm auf den Weg, und such die Eselinnen!
Sie durchquerten das Gebirge Efraim und durchstreiften das Gebiet von Schalischa, fanden sie aber nicht. Sie zogen durch das Gebiet von Schaalim – ohne Erfolg; dann durchwanderten sie das Land Jemini, fanden sie aber wieder nicht.
Als Samuel Saul sah, sagte der Herr zu ihm: Das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: Der wird über mein Volk herrschen.
Saul trat mitten im Tor zu Samuel und fragte: Sag mir doch, wo das Haus des Sehers ist.
Samuel antwortete Saul: Ich bin der Seher. Geh vor mir her zur Kulthöhe hinauf! Ihr sollt heute mit mir essen. Morgen früh will ich dich dann weiterziehen lassen. Ich werde dir Auskunft über alles geben, was du auf dem Herzen hast.
Da nahm Samuel den Ölkrug und goss Saul das Öl auf das Haupt, küsste ihn und sagte: Hiermit hat der Herr dich zum Fürsten über sein Erbe gesalbt.
Psalm 21(20),2-3.4-5.6-7
An deiner Macht, Herr, freut sich der König;
über deine Hilfe, wie jubelt er laut!
Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erfüllt,
ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten.
Du kamst ihm entgegen mit Segen und Glück,
du kröntest ihn mit einer goldenen Krone.
Leben erbat er von dir, du gabst es ihm,
viele Tage, für immer und ewig.
Gross ist sein Ruhm durch deine Hilfe,
du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.
Du machst ihn zum Segen für immer;
wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm grosse Freude.
Schreibe einen Kommentar